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Kaufberatung Elise S1

6.414 Byte hinzugefügt, 20:09, 1. Sep. 2014
* 09/1998: in die Heckclam integrierter Kofferaum (statt Stoffsack und doppelter Kofferaumklappe)
* 11/1999: hinterer Radträger aus Schmiedestahl statt Alu (Grund: geringere Prodkutionskosten - Stahl pro Seite 0,5 kg schwerer)
Entscheidend sind die Änderungen der Bremse und des Kofferraums 1998. Die vorher gebauten Elisen werden häufig als MMC-Elisen bezeichnet. Ihr größter Vorteil ist ein geringeres Gewicht. Praktischer im Gebrauch ist der integrierte Kofferraum und die [[MMC]]-Bremsen sind bei Nässe umstritten und nicht für die Rennstrecke geeignet.  '''Welches Modell soll man kaufen?'''<br/>Der Einsatzzweck der Elise ist so individuell wie ihre Fahrer, daher gibt es keine generelle Empfehlung. Die Elise wird als Sammler-/Liebhaberstück, Alltagsauto, Cabrio zum gemütlich Tourenfahren, Sportwagen, Trackday-Spielzeug und Rennwagen gekauft und genutzt.<br/>* Sammler sollten in erster Linie nach Originalzustand und seltenen Modelle möglichst in Originalzustand suchen.<br/>* Als Alltagswagen und Cabrio zum Cruisen bieten sich das Standardmodell und die 111S mit Beseitigung der [[Bekannte Schwachstellen S1|Schwachstellen]] an. Speziell für die Rennstrecke gebaute Fahrzeuge, wie die Sport 190, Exige oder von Vorbesitzern umgebaute Fahrzeuge sind weniger alltagstauglich (z.B. geringe Bodenfreiheit, hartes Fahrwerk, Motorleistung auf hohe Drehzahl ausgelegt, 4-/6-Punkt-Gurt, Überrollkäfig oder verstärkter Überrollbügel, Sitz nicht verstellbar, Feuerlöscher unbequem für den Beifahrer, kein Kofferraum…).<br/>* Für sportliches Fahren bieten sich die 111S oder Standard mit leicht [[Motortuning Rover K|getuntem Motor]] (entsprechend der Sport 135), Beseitigung der Schwachstellen und verbessertem Fahrwerk an.<br/>* Jede Elise kann mit relativ geringen [[Vorbereitung für die Rennstrecke|Modifikationen]] auf Trackdays eingesetzt werden. Häufig wird bei reinen Trackday-Fahrzeugen der Motor erheblich getunt oder ein Motorumbau vorgenommen und Fahrwerk, Bremsen und Reifen aufgerüstet. Die von Lotus ursprünglich für Trackdays vorgesehenen Modelle Sport 160 und Sport 190 sind natürlich auch sehr gut geeignet, werden aber aufgrund ihrer Preisentwicklung zunehmend zu Sammlerstücken.<br/>* Für reine Rennfahrzeuge bietet die Exige eine bessere Basis als die Elise.  '''Wieviel Motorleistung braucht man?'''<br/>Hier herrscht stark unterschiedliche Meinung unter den Elise-Fahrern. Gerade von langjährigen Elise-Fahrern hört man häufig, dass bei der Elise immer das fahrerische Können und nicht die Leistung das Entscheidende ist. Andere sind der Meinung, Leistung kann man nie genug haben. Der Fahrspaß, den eine Standard Elise mit nur 120 PS bietet, sollte nicht unterschätzt werden. Alles was die Fahrleistungen erhöht, wie Motorleistung, Bremsen, Fahrwerk, Reifen, führt dazu, der Grenzbereich immer schmäler und der Fahrer zunehmend überfordert wird.<br/>Die Leistung jeder Elise kann über [[Motortuning Rover K|Motortuning]] oder Motorumbau erhöht werden. Durch klassisches Tuning (Kopfbearbeitung, Nockenwellen, Steuergerät…) sind beim Original-Rover-Motor ca. 160~170 PS möglich, bei extremen Umbauten auch über 200 PS. Mit Austauschmotoren (Honda, Ford, Audi) erreicht man mit TÜV-Eintragung rund 200~250 PS. Für Rennfahrzeuge wurden schon über 350 PS verbaut.<br/>Man sollte stets bedenken, dass Leistungssteigerung entweder viel Geld kostet oder auf Kosten der Lebensdauer und/oder Zuverlässigkeit geht. Einen Motor bauen, der kurzfristig viel Leistung bringt, kann jeder. Einen Motor zu bauen, der unter allen Umständen (Temperatur, Feuchte, Höhe) sauber läuft und langlebig ist, erfordert viel Wissen und Erfahrung und das lassen sich namhafte Tuner zu Recht teuer bezahlen. Außerdem erfordert es Know-How, das Geld nur für die Komponenten auszugeben, die für Leistung und Haltbarkeit entscheidend sind.<br/> Bei einem Gebrauchtwagenkauf kann es wirtschaftlicher sein, wenn man gleich ein Modell mit mehr Leistung kauft, als wenn man das Standardmodell später selbst leistungssteigern lässt. Allerding sollte man sich genau informieren, wer die Leistungssteigerung vorgenommen hat, was gemacht wurde, ob alles TÜV-eingetragen ist und sich im Klaren sein, dass bei einem getunten Motor meist eine größere Gefahr besteht, dass man später Motoprobleme hat, als bei einem Motor im Originalzustand.  
=== Rechts-/Linkslenker ===
Die Elise S1 wurde ab Werk sowohl als Rechts- wie auch als Linkslenker gebaut. Es ist nicht bekannt, wie viele Modelle genau als Rechts- und wieviel als Linkslenker ausgeliefert wurden. Anhand der Produktions- und Zulassungszahlen in UK kann man davon ausgehen, dass ca. 2/3 aller Elise S1 ab Werk als Rechtslenker gebaut wurden. Dementsprechend sind original Linkslenker auf dem Gebrauchtmarkt teurer (und weil die Nachfrage größer ist).<br />
Einen Umbau erkennt man in jedem Fall an der [[FIN]], da darin mit einem Buchstaben codiert ist, ob das Fahrzeug ab Werk als Rechts- oder Linkslenker ausgeliefert wurde und das Fahrzeug auch nach einem Umbau die FIN behält.<br />
Vereinzelt wurden auf dem Gebrauchtmarkt auch schon Umbauten angeboten, deren technische Ausführung nicht den Herstellervorgaben entsprach. Zum Beispiel wurde der Mitteltunnel und Heizlüftung nicht versetzt. Solche Fahrzeuge sollte man auf keinen Fall kaufen, da hier die Gefahr besteht, dass die Arbeiten an Bremse und Lenkung mit der selben mangelnden Sorgfalt/Fachkenntnis durchgeführt wurden.
 
== Allgemein ==
In diesem Wiki kann man sich über die [[Bekannte Schwachstellen S1|bekannten Schwachstellen der S1]] informieren. Diese sollten beim Kauf besonders beachtet und die Kosten für das Beseitigen der Schwachstellen (sofern noch nicht geschehen) eventuell beim Kaufpreis berücksichtigt werden.<br />
<br />
Außerdem sollte man sich spätestens bei der Probefahrt über die [[Totsünden |"Dinge, die man mit einer Elise nicht tun sollte"]], im Klaren sein.<br/><br/> 
'''Originalzustand'''<br/>
Meist wirken sich Umbauten an der Elise negativ aus den Verkaufspreis aus. Auf dem Gebrauchtmarkt erzielen Fahrzeuge im Originalzustand meist die besseren Preise gegenüber sogenannten "Bastelelisen". Eine Rückrüstung auf den Originalzustand ist meist teuer. Bei weitreichenden Umbauten wie zum Beispiel der Einbau eines anderen Motors (Ford, Honda, Audi) sollte man sorgfältig prüfen, ob diese fachmännisch durchgeführt wurden und in Deutschland legal sind. Keine negative Auswirkung auf den Preis hat natürlich die Beseitigung der [[Bekannte Schwachstellen S1|bekannten Schwachstellen]] und der Tausch von Verschleißteilen. Bei einigen sogenannten Upgrades wie z.B. einem Ölkühler ist sich die Szene nicht einig, ob dies eine sinnvolle Beseitigung einer Schwachstelle ist oder überflüssige Bastelei. Bei Gebrauchtfahrzeugen - insbesondere aus dem Ausland - sind häufig folgende Teile (mit zum Großteil in Deutschland nicht erlaubten Teilen) ersetzt:
* Sitze und Gurte
* Xenon-Frontscheinwerferlampen
  '''Welche Upgrades braucht man?'''<br/>Für die Elise gibt es zahlreiche Händler, die jede Menge zum Nachrüsten anbieten. Für Neubesitzer ein verlockendes Angebot, das neue Schätzchen gleich ordentlich aufzupeppen. Erstaunlicherweise gibt es in allen Foren Diskussionsthemen mit „Welche Upgrades bereut ihr“ und meist sind es genau die Teile, die Neubesitzer sich als erstes einbauen wollen, die später nerven und wieder ausgebaut werden und das Geld sinnlos ausgegeben wurde. Es gibt ein paar [[Bekannte Schwachstellen S1|Schwachstellen]], die man beheben soll, darüber hinaus ist weniger langfristig manchmal mehr.Die die Liste der am häufigsten bereuten Upgrades:* laute Sportabgasanlagen* Fahrwerksteile für die Rennstrecke im Straßenverkehr* 4-/6-Punktgurte behindern z.B. beim Kontrollieren, ob die Straße, in die man einfahren will, frei ist oder sorgen dafür, dass man ein Parkticket nicht mehr in die Schranke einstecken kann.* offener Luftfilter* Rennbremsen (quietschen unerträglich und erzeugen unglaublich viel Bremsstaub)* Front- und Heckspoiler Beim Gebrauchtwagenkauf sollte man darauf achten, welche Teile durch Upgrades ausgetaucht wurden und immer fragen, ob die Originalteile noch vorhanden und im Kaufpreis dabei sind. Eine Rückrüstung auf den Originalzustand kann manchmal erstaunlich teuer werden.  '''Checkliste beim Gebrauchtwagenkauf:'''<br/>Die üblichen Checks beim Gebrauchtwagenkauf, plus:* Wann wurde der letzte C-Service (Zahnriemenwechsel) gemacht (Fälligkeit siehe Serviceplan)* Lack (Risse oder Blasen)* Dellen im Bodenblech oder Rahmen des Chassis* Querlenker gerade, kein Spiel in den Buchsen * Stabilisator spielfrei * Kein Spiel an den hinteren Spurstangen* Dämpfer trocken, Federn nicht verrostet * Kein Lenkspiel, sauberer Geardeaslauf, keine Vibrationen * Keine Geräusche beim Schalten, Kuppeln (Ausrücklager), Rückwärtsgang testen * keine Öllecks (vor dem Hinterrad mit einer Taschenlampe innen auf das Bodenblech schauen * Lüfter (macht er Geräusche? Schaltet bei 100°C? (Thermostat) )* Benzinpumpe muss nach Einschalten der Zündung für ca. 3 Sek. surren und nach Starten des Motors leise laufen* Kühlmittelbehälter sauber? Kein Kühlmittel im Bereich hinter dem Kühlergrill oder im bereich der Vorderräder* Öl ohne Schlamm und kein Benzingeruch im Öl* Abgasanlage dicht* Schließt das Dach und sind alle Nähte noch intakt * Türscharniere ohne Spiel * Zustand Bremsscheiben und Beläge* Bei Autos in England kann mit dem dem letzten MOT-Bericht (englische Version des TÜV) alle bisherigen MOT-Ergebnisse in einer Datenbank einsehen 
== Unfallfahrzeuge ==
An den Alu-Rahmen sind zahlreiche Teile angeklebt (Windschutzscheibenrahmen, vordere Crashbox, Seitenschweller). Diese drürfen entfernt und neue Teile angeklebt werden. Im [[Service Manual]] sind Reparaturmethoden vorgegeben und ausführlich beschrieben.<br />
<br />
Kleinere Beschädigungen an den Clamshells (vordere und hintere GFK-Hüllen) oder Türen können durchaus fachgerecht instand gesetzt werden, wenn man weiß, wie es korrekt durchgeführt wird. Auch gibt es diese als Gebrauchtteile. Allerdings sollten GFK-Teile bei einer Neulackieung nicht erhitzt werden. Sie erfordern außerdem bei der Vorbereitung zur Lackierung mehr Aufwand, was sich meist im Preis für eine Lackierung niederschlägt.<br /><br/> 
== Unterhaltskosten ==
 
=== Benzinverbrauch ===
Für die meisten Elise-Fahrer steht der Fahrspaß im Vordergrund. Welcher minimale Verbrauch bei sparsamer Fahrweise erreicht werden könnte, ist nicht bekannt. Ein üblicher Wert in der Praxis bei sportlicher Fahrweise sind rund 7 Liter auf 100 km. Bei getunten Motoren oder auf der Rennstrecke kann der Verbrauch bis auf 23 Liter pro 100 km anwachsen.<br/><br/>
=== Versicherung ===
Versicherung ist ein kleines Problem bei der Elise. Da sie keine Typnummer hat, kann man keine Online-Preisvergeliche nutzen. Die Einstufungen der unterschiedlichen Versicherer schwanken extrem. Einige behandeln die Elise wie einen Mazda MX-5, andere wie einen Ferrari. Einige Versicherer machen gar kein Angebot. Man muss also möglichst viele Versicherer für ein individuelles Angebot anfragen. In allen Foren finden sich hierzu Themen. Mit etwas Mühe sollte es möglich sein, die Elise zu einem Preis unter normalen Mittelklassewagen versichert zu bekommen.<br/><br/>
=== Verschleißteile ===
Die Versorgung mit Verschleißteilen ist in Anbetracht des Baujahrs unprobematisch. Bei Reifen, Bremsen, Federn/Stoßdämpfern gibt es eine große Auswahl und die Serviceteile für den Rovermotor sind relativ günstig zu bekommen.<br/>
Ein Satz Bremsen (4x Scheiben + 4x Beläge) kosten ab 400 €.<br/>
Ein Satz Reifen kostet ab 350 € (z.B Toyo T-1R inkl. Montage) und hält über 10000 km. Leistungsfähigere Reifen (z.B. Toyo R-1R) kosten entsprechend mehr. Semi-Slicks kosten bis zu 1200 € pro Satz.<br/><br/>
=== Ersatzteile ===
Ersatzteile werden fast alle noch von Lotus produziert. Die Verfügbarkeit ist meist gut und die Preise auf dem üblichen Niveau von Orignalhersteller-Ersatzteilen. Zunehmend mehr Teile werden auch von Drittanbietern gebaut, allerdings mit unterschiedlicher Qualität. Zahlreiche Teile der Elise wurden auch [[Fremdteile| von anderen Fahrzeugen]] übernommen und sind gut über den Neu- und Gebrauchtteilemarkt dieser Fahrzeuge verfügbar. Außerdem gibt es [[Händler]], die sich auf das Ausschlachten und den Handel mit Gebrauchtteilen der Elise spezialisiert haben.<br/><br/>
===Werkstattkosten===
Durch die purisitsche Ausstattung der Elise ist wenig verbaut, das kaputt gehen kann. Neben der planmäßigen Wartung sind es meist Motorprobleme (z.B. [[HGF]]), Probleme mit der Elektrik, Verschleiß an Fahrwerksteilen oder Unfallschäden (selbstverschuldet oder die Elise wird gern übersehen, vor allem beim Parken), weswegen man eine Werkstatt aufsuchen muss. Über die Foren bekommt man Tipps zu Werkstätten in der Nähe.
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