Änderungen

Wechseln zu: Navigation, Suche

Kaufberatung Elise S1

2.509 Byte hinzugefügt, 10:12, 6. Feb. 2015
|}
1) Leermasse laut Lotus<br />
2) Hinzukommt eine unbekannte Anzahl von Lotus Sport auf 190 umgebaute Standard-Kundenfahrzeuge. Daher finden sich auch Sport 190 mit Baujahr vor 2001
Welche Motorvarianten des Rover K genau verwendet wurden, ist auf der Seite '[[Rover K]]'.
In den Produktionszahlen der Standard oder 111S enthalten sind neben der Sport 190 die Sondermodelle (50th Anniversary Edition, Heritage, 79, 49, Millenium), die als Unterschied nur spezielle Lackierungen, Felgenfarben und Innenausstattung haben.<br />
Die Elise S1 erfuhr während ihrer Produktionszeit nur wenige ein paar Änderungen. Die wichtigsten sind:
* 02/1997: stärkerer Anlasser (1,4 kW statt 1,0 kW)
* 09/1997: Änderungen an Chassis und Kühlsystem für die optionale [[Klimaanlage]]
* 10/1997: geänderter Kabelbaum und Sicherungskasten
* 12/1997: Wasserabweiser-Bleche für die Bremsscheiben
* 05/1998: neue Befestigungsholm Befestigungsholme für das [[Soft-Top]]
* 06/1998: Stahlbremsscheiben statt [[MMC]]-Bremsscheiben
* 09/1998: in die Heckclam Heck-Clam integrierter Kofferraum (statt Stoffsack und doppelter Kofferraumklappe)
* 12/1998: neue hintere Spurstangen
* 01/1999: geänderter Heckscheibenrahmen
* 11/1999: hinterer Radträger aus Schmiedestahl statt Alu (Grund: geringere Produktionskosten - Stahl pro Seite 0,5 kg schwerer)
 
Entscheidend sind die Änderungen der Bremse und des Kofferraums 1998. Die vorher gebauten Elisen werden häufig als "MMC-Elisen" bezeichnet. Ihr größter Vorteil ist ein geringeres Gewicht. Praktischer im Gebrauch ist der integrierte Kofferraum und die [[MMC]]-Bremsen sind bei Nässe umstritten und nicht für die Rennstrecke geeignet.
'''Welches Modell soll man kaufen?'''<br/>
Der Einsatzzweck der Elise ist so individuell wie ihre Fahrer, daher gibt es keine generelle Empfehlung für den Gebrauchtwagenkauf. Die Elise wird als Sammler-/Liebhaberstück, Alltagsauto, Cabrio (Roadster) zum gemütlich Tourenfahren, Sportwagen, Trackday-Spielzeug und Rennwagen gekauft und genutzt.<br/>
* Sammler sollten in erster Linie nach Originalzustand und seltenen Modellen (möglichst in Originalzustand) suchen.<br/>
* Als Alltagswagen und Cabrio zum Cruisen bieten sich das Standardmodell und die 111S, beide mit Beseitigung der [[Bekannte Schwachstellen S1|Schwachstellen]] an. Speziell für die Rennstrecke gebaute Fahrzeuge, wie die Sport 190, Exige oder von Vorbesitzern umgebaute Fahrzeuge sind meist weniger alltagstauglich (z. B. geringe Bodenfreiheit, hartes Fahrwerk, Motorleistung auf hohe Drehzahl ausgelegt, 4-/6-Punkt-Gurt, Überrollkäfig oder verstärkter Überrollbügel, Sitz nicht verstellbar, Feuerlöscher unbequem für den Beifahrer, kleiner oder kein Kofferraum…Kofferraum).<br/>* Für sportliches Fahren bieten sich die 111S oder Standard mit leicht [[Motortuning Rover K|getuntem Motor]] (entsprechend der Sport 135), Beseitigung der Schwachstellen und [[Federn/Dämpfer|verbessertem Fahrwerk ]] an.<br/>
* Jede Elise kann mit relativ geringen [[Vorbereitung für die Rennstrecke|Modifikationen]] auf Trackdays eingesetzt werden. Häufig wird bei reinen Trackday-Fahrzeugen der Motor erheblich getunt oder ein Motorumbau vorgenommen und Fahrwerk, Bremsen und Reifen aufgerüstet. Die von Lotus ursprünglich für Trackdays vorgesehenen Modelle Sport 160, Sport 190, Exige und 340R sind natürlich auch sehr gut geeignet, werden aber aufgrund ihrer Preisentwicklung zunehmend zu Sammlerstücken.<br/>
* Für reine Rennfahrzeuge bietet der Exige eine bessere Basis als die Elise.
'''Wieviel Motorleistung braucht man?'''<br/>
Hier herrscht stark unterschiedliche Meinung unter den Elise-Fahrern. Gerade von langjährigen Elise-Fahrern hört man häufig, dass bei der Elise immer das fahrerische Können und nicht die Leistung das Entscheidende ist. Andere sind der Meinung, Leistung kann man nie genug haben. Der Fahrspaß, den eine Standard Elise mit nur 120 PS bietet, sollte nicht unterschätzt werden. Alles was die Fahrleistungen erhöht, wie Motorleistung, Bremsen, Fahrwerk, Reifen, führt dazu, der Grenzbereich immer schmäler und der Fahrer zunehmend überfordert wird.<br/>
Die Leistung jeder Elise kann über [[Motortuning Rover K|Motortuning]] oder Motorumbau erhöht werden. Durch klassisches Tuning (Kopfbearbeitung, scharfe Nockenwellen, Steuergerät…) sind beim Original-Rover-Motor ca. 160~bis 170 PS möglich, bei extremen Umbauten auch über 200 PS. Mit Austauschmotoren (Honda, Ford, Audi) erreicht man mit TÜV-Eintragung rund 200~bis 250 PS. Für Rennfahrzeuge wurden schon über 350 PS verbaut.<br/>Man sollte stets bedenken, dass Leistungssteigerung entweder viel Geld kostet oder auf Kosten der Lebensdauer und/oder Zuverlässigkeit geht. Einen Motor bauen, der kurzfristig viel Leistung bringt, kann fast jeder. Einen Motor zu bauen, der unter allen Umständen (Temperatur, Feuchte, Höhe) sauber läuft und langlebig ist, erfordert viel Wissen und Erfahrung und das lassen sich namhafte Tuner zu Recht teuer bezahlen. Außerdem erfordert es Know-How, das Geld nur für die Komponenten auszugeben, die für Leistung und Haltbarkeit entscheidend sind.<br/> Bei einem Gebrauchtwagenkauf kann es wirtschaftlicher sein, wenn man gleich ein Modell mit mehr der gewünschten Leistung kauft, als wenn man das Standardmodell später selbst leistungssteigern lässt. Allerdings sollte man sich genau informieren, wer die Leistungssteigerung vorgenommen hat, was gemacht wurde, ob alles TÜV-eingetragen ist und sich im Klaren sein, dass bei einem getunten Motor meist eine größere Gefahr besteht, dass man später Motorprobleme hat, als bei einem Motor im Originalzustand.
=== Rechts-/Linkslenker ===
Die Elise S1 wurde ab Werk sowohl als Rechts- wie auch als Linkslenker gebaut. Es ist nicht bekannt, wie viele Modelle genau als Rechts- und wieviel als Linkslenker ausgeliefert wurden. Einige Varianten wie die Sport 135 wurden nur als Rechtslenker gebaut. Anhand der Produktions- und Zulassungszahlen in UK kann man davon ausgehen, dass ca. 2/3 aller Elise S1 ab Werk als Rechtslenker gebaut wurden. Dementsprechend sind original Linkslenker auf dem Gebrauchtmarkt teurer (und weil die Nachfrage größer ist).<br />
Viele später gebraucht aufs Festland importierte Elisen wurden nachträglich von [[Umbau von Rechts- auf Linkslenker |Rechts- auf Linkslenker umgebaut]]. Dies ist bei der S1 vom Chassis her vorgesehen und von einem Fachmann im Vergleich zu anderen Fahrzeugen mit relativ geringem Aufwand möglich. Der Umbau kann komplett mit original Lotusteilen Lotus-Teilen oder teilweise auch mit Teilen von Drittanbietern erfolgen. Dementsprechend richtet sich der Preis für eine umgebaute Elise danach, wer den Umbau durchgeführt hat und welche Teile dafür verwendet wurden. Hochwertige Umbauten erreichen fast die Preise von original Linkslenkern.<br />
Einen Umbau erkennt man in jedem Fall an der [[FIN]], da darin mit einem Buchstaben codiert ist, ob das Fahrzeug ab Werk als Rechts- oder Linkslenker ausgeliefert wurde und das Fahrzeug auch nach einem Umbau die FIN behält.<br />
Vereinzelt wurden auf dem Gebrauchtmarkt auch schon Umbauten angeboten, deren technische Ausführung nicht den Herstellervorgaben entsprach. Zum Beispiel wurde der Mitteltunnel und Heizlüftung nicht versetzt. Solche Fahrzeuge sollte man auf keinen Fall kaufen, da hier die Gefahr besteht, dass die Arbeiten an Bremse, Pedalhalter und Lenkung mit der selben mangelnden Sorgfalt/Fachkenntnis durchgeführt wurden.
+ Service-Klappe kann ohne Werkzeug geöffnet werden<br />
+ Weitreichende Modifikationen an Fahrwerk und Bremse möglich, da kein ABS, ESP usw.<br />
+ Viele Fahrwerke und Einstellungen für den eigen Geschmack eigenen Einsatzzweck verfügbar<br />
'''Nachteile der S1 gegenüber den späteren Modellen:'''<br />
- Alle Vorteile der der S2 (siehe [[Kaufberatung Elise S2]]) fehlen<br />
- Noch relativ viele[[Bekannte Schwachstellen S1|Schwachstellen]]<br />
- Einige Ersatzteile werden nicht mehr produziert<br />
- Verdeck nicht komplett dicht<br />
- Kleinerer Kofferraum als bei manchen den meisten späteren Modellen<br />
- Kein ABS, Stabilitäs- oder Traktionskontrolle, Airbags<br />
- Originalfahrwerk veraltet (wurde aber bei den meisten Autos bereits ersetzt)<br />
'''Gebrauchtkauf:'''<br />
Quelle Elmar Brunsch:<br />
"Im Internet gilt es - wie bei allen Fahrzeugen - das Angebot genau zu studieren. Seit einiger Zeit werden einige Elise in den Niederlanden (z. B. Eindhoven-Airport) angeboten. Die Preise liegen oft zwischen 10 bis 16 TEUR. In der Regel handelt es sich dabei um Importfahrzeuge aus Großbritannien (Rechtslenker). Diese Autos befinden sich selten in dem Pflegezustand wie wir ihn in Deutschland kennen oder sind Unfallwägen. Ich habe mir bei Gelegenheit mal ein paar der Autos angesehen und würde von allen abraten! Sollte jemand trotzdem ein brauchbares Exemplar finden, muss man sich entweder mit dem Rechtslenker abfinden oder einen teuren [[Umbau von Rechts- auf Linkslenker| Umbau auf Linkslenker]] vornehmen.
Eine gepflegte, unfallfreie Elise S1 ohne krankhafte Umbauten (Flugzeugspoiler o.ä.) wird man mit etwas Glück für etwa 20-25 TEUR finden, wobei die Preise sehr stabil sind und für originale Elisen der ersten Serie eher steigen als fallen werden. Das Wort Wertanlage ist für eine Elise nicht völlig unpassend."
In der Regel muss man bei Elisen unter 20 TEUR für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb nach dem Kauf so viel Geld für Ersatzteile und Reparaturen aufwenden, dass man langfristig in Summe wieder bei annähernd 20 TEUR landet.
 
Bei der Elise gibt es gegenüber anderen Youngtimern zwei Besonderheiten:
 
Fahrzeuge mit sehr wenigen Kilometern (im Englischen Garage Jewelry genannt) sind außer für Sammler nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Will man diese Fahrzeuge auch fahren, wird man häufig enttäuscht sein. Das reicht von alten Reifen, über nicht behobene Rückrufaktionen, Anfälligkeiten durch fehlende [[Servicearbeiten Fahrzeuge mit Rover K|Kundendienste]] (der Kundendienst ist jährlich fällig, auch ohne Fahrleistung), klapperndes/schwammiges Fahrwerk (die Buchsen altern auch ohne Fahrleistung und wahrscheinlich noch die alten roten Koni-Stoßdämpfer verbaut). Um diese Fahrzeuge auch aus fahrerischer Sicht in einen guten technischen Zustand zu bekommen, muss zum hohen Anschaffungspreis meist nochmal viel Geld ausgegeben (z. B. Reifen, Fahrwerküberholung, großer Service mit Wechsel von Zahnriemen und aller Flüssigkeiten) werden. So kann es unter Umständen unter dem Strich günstiger sein, ein Auto mit höherer Laufleistung aber gutem technischen Zustand zu kaufen.
 
Die zweite Besonderheit ist, dass Fahrzeuge, die auf der Rennstrecke bewegt wurden, einen Käufer nicht abschrecken sollten. In der Regel sind hier meist viele Schwachstellen behoben und Verbesserungen wie großer Alu-Kühler, Ölkühler, Stahlfelxbremsleitungen eingebaut, so dass diese Autos meist zuverlässig und mit verbessertem Handling sind. Die Elise hat Rennsport-Gene und leidet nicht unter Rennstreckenbetrieb. Z. B. schädigt jedes Ampelrennen durch einen Dilettanten das Getriebe mehr als ein ganzer Trackday durch einen erfahrenen Hobby-Rennfahrer, der mit Zwischengas schaltet.<br />
Nachteile von Fahrzeugen mit Rennstreckeneinsatz sind jedoch häufig, dass sogenannte Upgrades (Bremsen, Fahrwerk, Leistungssteigerung) verbaut sind, die nicht der StVZO entsprechen und/oder nicht eingetragen sind (siehe auch unten unter Originalzustand). Es kann sein, dass das Fahrwerk zu sehr auf die Rennstrecke abgestimmt ist. Dies äußert sich z. B. in zu wenig Bodenfreiheit, zu wenig Fahrkomfort und/oder einem extrem schmalen Grenzbereich am Limit, der keine Fahrfehler verzeiht. Schließlich habe dieses Autos häufig mehr Steinschläge an der Front (die "klebrigen" Renn-Reifen des Vordermanns nehmen mehr Dreck von der Fahrbahn auf, der nach hinten weggeschleudert wird).
Es ist empfehlenswert sich über die Foren einen erfahrenen Elise Besitzer/Schrauber zu suchen, der mit zur Besichtigung kommt. Schwerwiegende Mängel, die später zu teuren Reparaturen führen können, sind teilweise selbst für Experten nur schwer zu entdecken.
Wer eine Elise direkt in England kauft, sollte sehr vorsichtig bei Umbauten oder Motortuning sein. Einiges, was dort problemlos im Straßenverkehr gefahren wird (z. B. Einzeldrosselklappen), kann in Deutschland nicht oder nur mit Schwierigkeiten/sehr hohen Kosten vom TÜV abgenommen werden.
In diesem Wiki kann man sich über die [[Bekannte Schwachstellen S1|bekannten Schwachstellen der S1]] informieren. Diese sollten beim Kauf besonders beachtet und die Kosten für das Beseitigen der Schwachstellen (sofern noch nicht geschehen) und die Ersparnis durch bereits behobene Schwachstellen eventuell beim Kaufpreis berücksichtigt werden.
Außerdem sollte man sich spätestens bei der Probefahrt über die [[Totsünden |"Dinge, die man mit einer Elise nicht tun sollte"]], im Klaren sein.
* [[Luftfilter]]
* Abgasanlage (z. B. ist in England das Fahren ganz ohne [[Katalysator|Kat]] beliebt)
* [[Federn/Dämpfer]](hier ist die Rückrüstung meist kostenneutral möglich - siehe Kleinanzeigen in den Foren)
* [[Lenkrad]]
* [[Sitze]] und [[Sicherheitsgurt|Gurte]]
An den Alu-Rahmen sind zahlreiche Teile angeklebt (Windschutzscheibenrahmen, vordere Crashbox, Seitenschweller). Diese dürfen entfernt und neue Teile angeklebt werden. Im [[Service Manual]] sind Reparaturmethoden vorgegeben und ausführlich beschrieben.<br />
<br />
Kleinere Beschädigungen an den Clamshells (vordere und hintere GFK-Hüllen) oder Türen können durchaus fachgerecht instand gesetzt werden, wenn man weiß, wie es korrekt durchgeführt wird. Die GFK-Teile gibt es auch als Gebrauchtteile Ersatzteile (neu oder von ausgeschlachteten Elisen). Die GFK-Teile sollten beim Lackieren nicht erhitzt werden. Sie erfordern außerdem bei der Vorbereitung zur Lackierung mehr Aufwand, was sich meist im Preis für eine Lackierung niederschlägt.
2.314
Bearbeitungen