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Kaufberatung Elise S1

853 Byte hinzugefügt, 13:39, 21. Nov. 2017
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[[Category:Praxistipps]] [[Category:S1]] [[Category:ExigeS1]] [[Category:340R]]
Dies ist die Kaufberatung für die Elise S1 bis Baujahr 2001. Für die [[Kaufberatung Elise S2|späteren Modelle]] oder den [[Kaufberatung Exige S1|Exige]] gibt es eine eigene Seite.
[[Datei:Elise S1.jpg|right|thumb|300px|Lotus Elise S1|alt=Bild einer Lotus Elise S1]]
Der [[Die Elise Familie|Artikel 'die Elise-Familie']] gibt einen Überblick zu den verschiedenen Lotus Fahrzeugen der Elise-Familie. Die Elise S1 ist das erste Fahrzeug dieser Familie - quasi die Ur-Elise -, die das Konzept des leichtgewichtigen Roadsters überzeugend umsetzt. Neben dem geringen Gewicht und exzellenten Fahreigenschaften ist es vor allem ihr Design, das an legendäre Sportwagen aus den 60ern (vergleiche Ferrari Dino 206SP250 LM, Lotus 23Dino 246, Ford GT40, Lamborghini Miura, Ginetta G12) erinnert, das dieses Fahrzeug so beliebt macht.
== Geschichte ==
Anfang der 90er Jahre machte Lotus schwere Zeiten durch. Lotus bestand seit 1959 aus drei Firmen. Team Lotus, der legeändere Formel 1 Rennstall, feierte keine werbewirksamen Erfolge mehr, verschuldete sich stark und ging schließlich 1996 insolvent. Lotus Cars ltd., der Fahrzeughersteller, machte Verluste, da der Elan M100 wirtschaftlich kein Erfolg war und die Verkaufszahlen des Esprit, der zu diesem Zeitpunkt bereits fast 20 Jahren produziert wurde, sanken. Nur Lotus Engineering Ltd., der Entwicklungsbetrieb, machte Gewinn als Berater für andere Autohersteller. 1993 kaufte Bugatti Industries unter Leitung und Besitz von Romano Artioli die Group Lotus (Lotus Cars und Lotus Engineering) von GM und initiierte eine neue Modellfamilie (von der jedoch nur die Elise realisiert wurde).
Das anfangs M111 (One Eleven) genannte Projekt wurde Januar 1994 vom Vorstand freigegeben und hatte die Zielsetzung, zu den alten Lotus Werten "performance through lightweight" (Leistung durch Leichtbau) zurückzukehren und die Nachfolge des Seven oder Typ 26 Elan anzutreten. Um die Neuentwicklung finanzieren zu können, wurde der Entwicklungsetat von Lotus Engineering für zwei Jahre verwendet, so dass die Elise im Gegenzug auch als Technologiedemonstrator für die aktuellen Themen von Lotus Engineering dienen sollte. Die gesamten Entwicklungskosten der Elise S1 sollen nur 5 Mio. Britische Pfund betragen haben, was weniger ist, als ein namhafter Autobauer heutzutage für die Entwicklung eines Scheinwerfers ausgibt. Die Zeitvorgabe für die gesamte Entwicklung betrug weniger als zwei Jahre, um die frei werden Produktionskapazitäten nach der Einstellung des Elan M100 im August 1995 nahtlos auslasten zu können. Dieser kanppe knappe Zeit- und Kostenrahmens macht die Leistung des Entwicklungsteams um Tony Shute, Julian Thompson, Richard Rackham und Russell Carr so außergewöhnlich.
Am 12. September 1995 wurde ein erstes (noch nicht ganz fertig entwickeltes) inzwischen Elise getauftes Showcar auf der ILA in Frankfurt der Öffentlichkeit präsentiert. (Der Namen 'Elise' stammt von Romano Artioli zu Ehren seiner Enkelin Elisa.)
== Charakter ==
[[Datei:Elise_S1_Innenraum.jpg|right|thumb|150px|Innenraum der Elise S1]]
[[Datei:Pedals.jpg|right|thumb|150px|Pedale aus extrudieren Aluminiumprofilen der Elise S1 (c) Lotus]]
Durch die oben beschriebene Geschichte waren die Rahmenbedingungen bei der Entwicklung: eine Gruppe technikbesessener Ingenieure, wenig Zeit, wenig Geld und ein junges, kreatives Design-Team. Dadurch entstand ein auf den ersten Blick widersprüchliches Fahrzeug. Auf der einen Seite extremer Leichtbau, bewährte Motorsportelemente, absolutes High-Tech (Rahmen, Bremsen) und aufwändige Designelemente (Pedale, Türscharniere). Andererseits billig anmutende Plastik-Bedienelemente aus dem Programm anderer Fahrzeughersteller (Fensterkurbeln, Lichtschalter), ein altmodischer Stahl-Benzintank, eine Karosserie im 60er-Jahre-Retrodesign, viele Jahre bevor Retro in Mode kam und das Ganze angetrieben von einem Motor, bekannt aus Mamis Einkaufswagen (dem Rover 200 – für Engländer zu der Zeit das, was bei uns der VW Golf III war).
| [[Datei:Elise S1 MMC.jpg|100px]] || Elise S1 (M111) || 120 PS (88 kW) || 690 bis 755 kg || 06/1996 - 2000 || 8622 - 8743
|-
|   [[Datei:Elise_Trofeo.jpg|100px]] || Elise Trofeo || 155 PS || ? kg || 1996 - 1997 || 23
|-
|   || Elise GT1 (Typ 115) || 588 PS (432 kW) || ca. 900 kg || 1997 || 8
[[Datei:S1_kofferraumtasche.jpg|right|thumb|240px|Lotus Elise mit Kofferraumsack und doppelter Klappe|alt=Bild einer Lotus Elise S1 mit früher Version des Kofferraums]]
[[Datei:S1_kofferraum_int.jpg|right|thumb|240px|Lotus Elise mit integriertem Kofferraum|alt=Bild einer Lotus Elise S1 mit später Version des Kofferraums]]
Entscheidend sind die Änderungen der Bremse und des Kofferraums 1998. Die vorher gebauten Elisen werden häufig wegen ihrer Bremsscheiben als "MMC-Elisen" bezeichnet. Ihr größter Vorteil ist ein geringeres Gewicht. Praktischer im Gebrauch ist der integrierte Kofferraum und die [[MMC]]-Bremsen sind bei Nässe umstritten und nicht für die Rennstrecke geeignet. Außerdem stieg die Verarbeitungqualität Verarbeitungsqualität mit der Zeit merklich.
- Einige Ersatzteile werden nicht mehr produziert<br />
- Verdeck nicht komplett dicht<br />
- Kleinerer Kofferraum als bei den meisten späteren Modellen(dafür jedoch mehr Platz hinter den Sitzen)<br />
- Kein ABS, Stabilitäs- oder Traktionskontrolle, Airbags<br />
- Originalfahrwerk veraltet (wurde aber bei den meisten Autos bereits ersetzt)<br />
- Keine standardisierte OBD (Motordiagnose) Schnittstelle<br />
- Wird von vielen andere Verkehrsteilnehmern als Oldtimer und nicht als Sportwagen wahrgenommen, was das "überholen lassen" erschwert<br />
<br />
'''Gebrauchtkauf:'''<br />
Quelle Elmar Brunsch:<br />
"Im Internet gilt es - wie bei allen Fahrzeugen - das Angebot genau zu studieren. Seit einiger Zeit werden einige Elise in den Niederlanden (z. B. Eindhoven-Airport) angeboten. Die Preise liegen oft zwischen 10 bis 16 TEURTsd. EUR. In der Regel handelt es sich dabei um Importfahrzeuge aus Großbritannien (Rechtslenker). Diese Autos befinden sich selten in dem Pflegezustand wie wir ihn in Deutschland kennen (z. B. ganzjährig im Freien geparkt mit viel [[Korrosion]]) oder sind Unfallwägen. Ich habe mir bei Gelegenheit mal ein paar der Autos angesehen und würde von allen abraten! Sollte jemand trotzdem ein brauchbares Exemplar finden, muss man sich entweder mit dem Rechtslenker abfinden oder einen teuren [[Umbau von Rechts- auf Linkslenker| Umbau auf Linkslenker]] vornehmen.
Eine gepflegte, unfallfreie Elise S1 ohne krankhafte Umbauten (Flugzeugspoiler o.ä.) wird man mit etwas Glück für etwa 20-25 TEUR Tsd. EUR finden, wobei die Preise sehr stabil sind und für originale Elisen der ersten Serie eher steigen als fallen werden. Das Wort Wertanlage ist für eine Elise nicht völlig unpassend."
In der Regel muss man bei Elisen unter 20 TEUR Tsd. EUR für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb nach dem Kauf so viel Geld für Ersatzteile und Reparaturen aufwenden, dass man langfristig in Summe wieder bei annähernd 20 TEUR Tsd. EUR landet.
Bei der Elise gibt es gegenüber anderen Youngtimern zwei Besonderheiten:
Fahrzeuge mit sehr wenigen Kilometern (im Englischen "Garage Jewelry " genannt) sind außer für Sammler nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Will man diese Fahrzeuge auch fahren, wird man häufig enttäuscht sein. Das reicht von alten Reifen, über nicht behobene Rückrufaktionen, Anfälligkeiten durch fehlende [[Servicearbeiten Fahrzeuge mit Rover K|Kundendienste]] (der Kundendienst ist jährlich fällig, auch ohne Fahrleistung), klapperndes/schwammiges Fahrwerk (die Buchsen altern auch ohne Fahrleistung und wahrscheinlich sind noch die alten roten Koni-Stoßdämpfer verbaut). Um diese Fahrzeuge auch aus fahrerischer Sicht in einen guten technischen Zustand zu bekommen, muss zum hohen Anschaffungspreis meist nochmal viel Geld ausgegeben (z. B. Reifen, Fahrwerküberholung, großer Service mit Wechsel von Zahnriemen und aller Flüssigkeiten) werden. So kann es unter Umständen unter dem Strich günstiger sein, ein Auto mit höherer Laufleistung aber gutem technischen Zustand zu kaufen.
Die zweite Besonderheit ist, dass Fahrzeuge, die auf der Rennstrecke bewegt wurden, einen Käufer nicht abschrecken sollten. In der Regel sind hier meist viele Schwachstellen behoben und Verbesserungen wie großer Alu-Kühler, Ölkühler, Stahlfelxbremsleitungen eingebaut, so dass diese Autos meist zuverlässig und mit verbessertem Handling sind. Die Elise hat Rennsport-Gene und leidet nicht unter Rennstreckenbetrieb. Z. B. schädigt jedes Ampelrennen durch einen Dilettanten das Getriebe mehr als ein ganzer Trackday durch einen erfahrenen Hobby-Rennfahrer, der mit Zwischengas schaltet.<br />
* [[Sitze]] und [[Sicherheitsgurt|Gurte]]
* Xenon-Frontscheinwerferlampen
 
Eine frische TÜV-Plakette ist keine Garantie, dass sich eine Elise in einem komplett legalem Zustand befindet, da auch Prüfer das eine oder andere "Upgrade" bewusst oder unbewusst übersehen oder legale Teile (Fegen/Reifen, Fahrwerk, Abgasanlage) nur zur Vorführung montiert werden.
* keine Öllecks (vor dem Hinterrad mit einer Taschenlampe innen auf das Bodenblech schauen)
* Lüfter (macht er Geräusche? Schaltet er (an bei 102 °C, aus bei 96 °C)?)
* Benzinpumpe muss nach Einschalten der Zündung für ca. 3 Sekunden surren laufen und Druck aufbauen, dann ausgehen und nach Starten des Motors leise laufen* Kühlmittelbehälter sauber? Keine Anzeichen von [[HGF]]? Kein Kühlmittel im Bereich hinter dem Kühlergrill oder im Bereich der Vorderräder* Öl ohne Schlamm und kein (leichter Benzingeruch im Ölist beim Rover K normal)
* Abgasanlage dicht
* Schließt das Dach und sind alle Nähte noch intakt
* Zustand Bremsscheiben und Beläge
* Bei Autos in England kann mit dem letzten MOT-Bericht (englische Version des TÜV) alle bisherigen MOT-Ergebnisse in einer Datenbank einsehen
 
== Unfallfahrzeuge ==
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