Kaufberatung Elise S1

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Varianten

Der Artikel 'die Elise Familie' gibt einen Überblick zu den verschiedenen Lotus Fahrzeuge der Elise Familie. Die Elise S1 ist das erste Fahrzeug dieser Familie - quasi die Ur-Elise -, die das Konzept des leichgewichtigen Roadsters überzeugend umsetzt. Neben dem geringen Gewicht und exzellenten Fahreigenschaften ist es vor allem ihr Design, das an legendäre Sportwagen aus den 60ern (vergleiche Ferrari Dino 246) erinnert, das dieses Fahrzeug so beliebt macht.
Von der Elise S1 gibt es drei Varianten als Straßenfahrzeug, mehrere Varianten für Rennstreckeneinsatz (meist auch mit Straßenzulassung) plus den Exoten 'Elise GT1'. Die Angaben zu den produzierten Stückzahlen schwanken je nach Quelle.
Das Modell Trofeo war ein Sondermodell für einen Markencup in Italien und wird oft auch als Conrero bezeichnet (Conrero war der Motortuner der Trofeo).
Das Modell Motorsport war eine von Lotus Sport speziell für einen Markencup gebaute Kleinserie von reinen Rennfahrzeugen. Dieses Modell wurde zur straßenzugelassenen Exige weiterentwickelt, von der 2000 bis 2001 604 Stück gebaut wurden.

Modell Motorleistung Produktionszeitraum produzierte Stückzahl
Elise (M111) 120 PS (88 kW) 1996 - 2000 8622 - 8743
Elise Sport 135 137 PS (101 kW) 1998 - 1999 50 + 35
Elise 111S 146 PS (107 kW) 1999 - 2000 1483 - 1489
Elise Trofeo 155 PS 1996 - 1997 23
Elise Sport 160 150/160 PS (110/118 kW) 2000 - 2001 311 - 337
Elise Sport 190 192 PS (141 kW) 1998 - ?  ?
Motorsport Elise 192 PS (141 kW) 2000 36
Elise GT1 (115) 588 PS (432 kW) 1997 7


In den Produktionszahlen der Standard oder 111S enthalten sind die Sport 190 und Sondermodelle wie die 49, 79, JPS, Millenium, 50th Anniversary Edition, die als Unterschied nur spezielle Lackierungen, Felgenfarben und Innenausstattung haben.
Je geringer die produzierte Stückzahl ist, desto höher ist in der Regel der Preis, aber auch das Wertsteigerungspotenzial (z.B. GT1 > 700.000 €).

Link: Unterschiede der Modelle und Ausstattung

Die S1 erfuhr während ihrer Produktionszeit nur wenig Änderungen. Die wichtigsten sind:

  • 09/1997: Klimaanlage optional verbaut
  • 10/1997: geänderter Kabelbaum
  • 11/1997: stärkerer Anlasser
  • 06/1998: Stahlbremsscheiben statt MMC-Bremsscheiben
  • 09/1998: in die Heckclam integrierter Kofferaum (statt Stoffsack und doppelter Kofferaumklappe)
  • 11/1999: hinterer Radträger aus Schmiedestahl statt Alu (Grund: geringere Prodkutionskosten - Stahl pro Seite 0,5 kg schwerer)

Entscheidend sind die Änderungen der Bremse und des Kofferraums 1998. Die vorher gebauten Elisen werden häufig als MMC-Elisen bezeichnet. Ihr größter Vorteil ist ein geringeres Gewicht. Praktischer im Gebrauch ist der integrierte Kofferraum und die MMC-Bremsen sind bei Nässe umstritten und nicht für die Rennstrecke geeignet.

Rechts-/Linkslenker

Die Elise S1 wurde ab Werk sowohl als Rechts- wie auch als Linkslenker gebaut. Es ist nicht bekannt, wie viele Modelle genau als Rechts- und wieviel als Linkslenker ausgeliefert wurden. Anhand der Produktions- und Zulassungszahlen in UK kann man davon ausgehen, dass ca. 2/3 aller Elise S1 ab Werk als Rechtslenker gebaut wurden. Dementsprechend sind original Linkslenker auf dem Gebrauchtmarkt teurer (und weil die Nachfrage größer ist).
Viele später gebraucht aufs Festland importierte Elisen wurden nachträglich von Rechts- auf Linkslenker umgebaut. Dies ist bei der S1 vom Chassis her vorgesehen und von einem Fachmann im Vergleich zu anderen Fahrzeugen mit relativ geringem Aufwand möglich. Der Umbau kann komplett mit original Lotusteilen oder teilweise auch mit Teilen von Drittanbietern erfolgen. Dementsprechend richtet sich der Preis für eine umgebaute Elise danach, wer den Umbau durchgeführt hat und welche Teile dafür verwendet wurden. Hochwertige Umbauten erreichen fast die Preise von original Linkslenkern.
Einen Umbau erkennt man in jedem Fall an der FIN, da darin mit einem Buchstaben codiert ist, ob das Fahrzeug ab Werk als Rechts- oder Linkslenker ausgeliefert wurde und das Fahrzeug auch nach einem Umbau die FIN behält.

Allgemein

Quelle Elmar Brunsch:
"Im Internet gilt es - wie bei allen Fahrzeugen - das Angebot genau zu studieren. Seit einiger Zeit werden einige Elise in den Niederlanden (Eindhoven-Airport) angeboten. Die Preise liegen oft zwischen 10 bis 16 TEUR. In der Regel handelt es sich dabei um Importfahrzeuge aus Grossbritannien (Rechtslenker). Diese Autos befinden sich selten in dem Pflegezustand wie wir ihn in Deutschland kennen oder sind Unfallwägen. Ich habe mir bei Gelegenheit mal ein paar der Autos angesehen und würde von allen abraten! Sollte jemand trotzdem ein brauchbares Exemplar finden, muss man sich entweder mit dem Rechtslenker abfinden oder einen teuren Umbau auf Linkslenker vornehmen.
Eine gepflegte, unfallfreie Elise MK1 ohne krankhafte Umbauten (Flugzeugspoiler o.ä.) wird man mit etwas Glück für etwa 20-25 TEUR finden, wobei die Preise sehr stabil sind und für originale Elisen der ersten Serie eher steigen als fallen werden. Das Wort Wertanlage ist für eine Elise nicht völlig unpassend."

In der Regel muss man bei Elisen unter 20 TEUR für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb nach dem Kauf so viel Geld für Ersatzteile und Reparaturen aufwenden, dass man langfristig in Summe wieder bei annähernd 20 TEU landet.

Es ist empfehlenswert sich über die Foren einen erfahrenen Elise Besitzer/Schrauber zu suchen, der mit zur Besichtigung kommt. Schwerwiegende Mängel, die später zu teuren Reperaturen führen können, sind teilweise selbst für Experten nur schwer zu entdecken.

In England und Deutschland gibt es auf die Elise spezialisierte Zwischenhändler. Gegen eine Provision vermitteln diese in den meisten Fällen den gewünschen Gebrauchtwagen (Typ, Farbe, Kilometerstand, ...).
Wer eine Elise direkt in England kauft, sollte sehr vorsichtig bei Umbauten oder Motortuning sein. Einiges, was dort problemlos im Straßenverkehr gefahren wird (z.B. Einzeldrosselklappen), kann in Deutschland nicht oder nur mit Schwierigkeiten/sehr hohen Kosten vom TÜV abgenommen werden.

In diesem Wiki kann man sich über die bekannten Schwachstellen der S1 informieren. Diese sollten beim Kauf besonders beachtet und die Kosten für das Beseitigen der Schwachstellen (sofern noch nicht geschehen) eventuell beim Kaufpreis berücksichtigt werden.

Außerdem sollte man sich spätestens bei der Probefahrt über die "Dinge, die man mit einer Elise nicht tun sollte", im Klaren sein.

Originalzustand
Meist wirken sich Umbauten an der Elise negativ aus den Verkaufspreis aus. Auf dem Gebrauchtmarkt erzielen Fahrzeuge im Originalzustand meist die besseren Preise gegenüber sogenannten "Bastelelisen". Eine Rückrüstung auf den Originalzustand ist meist teuer. Bei weitreichenden Umbauten wie zum Beispiel der Einbau eines anderen Motors (Ford, Honda, Audi) sollte man sorgfältig prüfen, ob diese fachmännisch durchgeführt wurden und in Deutschland legal sind. Keine negative Auswirkung auf den Preis hat natürlich die Beseitigung der bekannten Schwachstellen und der Tausch von Verschleißteilen. Bei einigen sogenannten Upgrades wie z.B. einem Ölkühler ist sich die Szene nicht einig, ob dies eine sinnvolle Beseitigung einer Schwachstelle ist oder überflüssige Bastelei. Bei Gebrauchtfahrzeugen - insbesondere aus dem Ausland - sind häufig folgende Teile (mit zum Großteil in Deutschland nicht erlaubten Teilen) ersetzt:


Unfallfahrzeuge

Der Rahmen der Elise besteht aus verklebten Aluminium-Profilen. Wird der Rahmen bei einem Unfall beschädigt, gilt das Fahrzeug als Totalschaden. Zwar ist die Reparatur des Rahmens technisch theoretisch möglich, allerdings hat Lotus nie ein Reparaturverfahren entwickelt, getestet und spezifiziert.
Wenn also der Rahmen verbogen, verzogen oder die Fahrwerksaufnahmen ausgerissen sind, ist der Rahmen (für den Straßenverkehr) irreparabel beschädigt. Soche Fahrzeuge werden meist als Teilespender ausgeschlachtet.
Wenn man viel Muße hat, kann man natürlich auch den gesamten Rahmen gegen einen neuen oder gebrauchten Rahmen tauschen.

Der Heckausleger (rear subframe) ist verschraubt und kann repariert (da Stahl und kein Alu) oder getauscht werden.

An den Alu-Rahmen sind zahlreiche Teile angeklebt (Windschutzscheibenrahmen, vordere Crashbox, Seitenschweller). Diese drürfen entfernt und neue Teile angeklebt werden. Im Service Manual sind Reparaturmethoden vorgegeben und ausführlich beschrieben.

Kleinere Beschädigungen an den Clamshells (vordere und hintere GFK-Hüllen) oder Türen können durchaus fachgerecht instand gesetzt werden, wenn man weiß, wie es korrekt durchgeführt wird. Auch gibt es diese als Gebrauchtteile. Allerdings sollten GFK-Teile bei einer Neulackieung nicht erhitzt werden. Sie erfordern außerdem bei der Vorbereitung zur Lackierung mehr Aufwand, was sich meist im Preis für eine Lackierung niederschlägt.

Unterhaltskosten

Benzinverbrauch

Für die meisten Elise-Fahrer steht der Fahrspaß im Vordergrund. Welcher minimale Verbrauch bei sparsamer Fahrweise erreicht werden könnte, ist nicht bekannt. Ein üblicher Wert in der Praxis bei sportlicher Fahrweise sind rund 7 Liter auf 100 km. Bei getunten Motoren oder auf der Rennstrecke kann der Verbrauch bis auf 23 Liter pro 100 km anwachsen.

Versicherung

Versicherung ist ein kleines Problem bei der Elise. Da sie keine Typnummer hat, kann man keine Online-Preisvergeliche nutzen. Die Einstufungen der unterschiedlichen Versicherer schwanken extrem. Einige behandeln die Elise wie einen Mazda MX-5, andere wie einen Ferrari. Einige Versicherer machen gar kein Angebot. Man muss also möglichst viele Versicherer für ein individuelles Angebot anfragen. In allen Foren finden sich hierzu Themen. Mit etwas Mühe sollte es möglich sein, die Elise zu einem Preis unter normalen Mittelklassewagen versichert zu bekommen.

Verschleißteile

Die Versorgung mit Verschleißteilen ist in Anbetracht des Baujahrs unprobematisch. Bei Reifen, Bremsen, Federn/Stoßdämpfern gibt es eine große Auswahl und die Serviceteile für den Rovermotor sind relativ günstig zu bekommen.
Ein Satz Bremsen (4x Scheiben + 4x Beläge) kosten ab 400 €.
Ein Satz Reifen kostet ab 350 € (z.B Toyo T-1R inkl. Montage) und hält über 10000 km. Leistungsfähigere Reifen (z.B. Toyo R-1R) kosten entsprechend mehr. Semi-Slicks kosten bis zu 1200 € pro Satz.

Ersatzteile

Ersatzteile werden fast alle noch von Lotus produziert. Die Verfügbarkeit ist meist gut und die Preise auf dem üblichen Niveau von Orignalhersteller-Ersatzteilen. Zunehmend mehr Teile werden auch von Drittanbietern gebaut, allerdings mit unterschiedlicher Qualität. Zahlreiche Teile der Elise wurden auch von anderen Fahrzeugen übernommen und sind gut über den Neu- und Gebrauchtteilemarkt dieser Fahrzeuge verfügbar. Außerdem gibt es Händler, die sich auf das Ausschlachten und den Handel mit Gebrauchtteilen der Elise spezialisiert haben.

Werkstattkosten

Durch die purisitsche Ausstattung der Elise ist wenig verbaut, das kaputt gehen kann. Neben der planmäßigen Wartung sind es meist Motorprobleme (z.B. HGF), Probleme mit der Elektrik, Verschleiß an Fahrwerksteilen oder Unfallschäden (selbstverschuldet oder die Elise wird gern übersehen, vor allem beim Parken), weswegen man eine Werkstatt aufsuchen muss. Über die Foren bekommt man Tipps zu Werkstätten in der Nähe.