Kaufberatung Elise S2

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Dies ist die Kaufberatung für die Elise S2 (oder Mk2) ab Baujahr 2000. Für die frühere Serie gibt es eine eigene Seite, sowie für den Exige.

Der Artikel 'die Elise-Familie' gibt einen Überblick zu den verschiedenen Lotus Fahrzeugen der Elise-Familie. Die Elise S2 ist eine überarbeitete Version der Elise S1.

Elise S2 mit Rover-Motor (bis 2005)

Bild einer Lotus Elise S2 mit Rover-Motor
Lotus Elise S2 mit Rover-Motor

Geschichte

Im Herbst 1998, auf dem Höhepunkt der Produktionszahlen der Elise S1, begann man sich bei Lotus Gedanken um eine Überarbeitung der Elise zu machen. Das Retro-Design der Elise S1 stieß nicht überall auf guten Anklang. Leitender Desinger der Elise S2 war nicht mehr Julian Thompson, sondern Steven Crijns. Crijns empfand das Design der Elise S1 als "über-freundlich" und wollte der Eilse ein aggressiveres und sportlicheres Design geben. Im März 1999 wurde das Projekt "Monza", wie die Elise S2 während ihrer Entwicklung hieß, vom Vorstand freigegeben.

Neben dem äußeren Erscheinungsbild wollte man auch das Chassis, das Lotus für den Vauxhall VX200/Opel Speedster entwickelt hatte, verwenden, um Kosten in der Produktion zu sparen. Dies bot auch den Vorteil, dass es die aktuellen Auflagen der Crash-Sicherheit besser erfüllte, eine breitere Spur hatte und der abgesenkte Schweller das Ein- und Aussteigen erleichterte. Zudem wollte man weitere oft kritisierten Punkte der Elise S1 verbessern, wie die billig anmutenden Plastik-Bedienelemente aus dem Programm anderer Fahrzeughersteller (Fensterkurbeln, Lichtschalter) und das Verdeck. Das mit wesentlich mehr Windkanalstunden neu gestaltete Heck sorgte für ausbalancierten Abtrieb auf der Hinterachse. (Das Problem, dass das runde Heck der Elise S1 nicht genügend Abtrieb im Vergleich zur Front erzeugte, konnten man trotz Zusatzspoiler bei der Elise S1 nicht völlig beheben.) Auch der Innenraum wurde komplett überarbeitet.

Die Entwicklung der Elise S2 war wesentlich stärker durch den Einsatz von Computern geprägt. Die Elise S2 wurde als erstes Lotus Fahrzeug komplett in CAD konstruiert und es kamen zahlreiche Computersimulationsprogramme von Lotus Engineering zum Einsatz.

Um die Verkaufszahlen der Elise S1 nicht negativ zu beeinflussen fand die Entwicklung der Elise S2 in absoluter Geheimhaltung statt, so dass Presse und Öffentlichkeit völlig überrascht waren, als die Elise S2 am 9. Oktober 2000 auf der Birmingham Motor Show vorgestellt wurde.

Die erste Auslieferung an einen Kunden war April 2001.

Nachdem MG Rover im April 2005 Insolvenz anmeldete und die Produktion der Motoren einstellte, musste auch die Produktion der Elise S2 mit Rover-Motor Ende 2005 eingestellt werden.

Charakter

Geringes Gewicht sorgt für gute Beschleunigung trotz relativ kleinem Motor, hohe Kurvengeschwindigkeiten und hohe Verzögerung. Der Rover K Großserienmotor hat einen geringen Verbrauch, günstige Ersatzteilpreise und hilft für niedrige Unterhaltskosten.

Der sehr steife Rahmen und die aus dem Motorsport übernommene Konstruktion von Fahrwerk, Lenkung (ohne Servo) und Bremse (ohne Bremskraftverstärker) ermöglichen ein Fahrgefühl, dass man sonst nur von Rennwagen oder Gokarts kennt. Bei Federung und Dämpfung ist der Spagat zwischen sportlich straff und ausreichend komfortabel gelungen. Die Elise schafft wie kaum ein anderes Auto die direkte Verbindung von Mensch und Maschine und gibt eine sehr feinfühlige Rückmeldung über das, was zwischen dem Auto und der Straße passiert.

Die Elise S2 ist ab Werk aus Sicherheitsgründen noch mehr als die Elise S1 auf Untersteuern ausgelegt. Erfahrene Fahrer, die das Maximum an Fahrleistung aus der Elise holen wollen, können durch breitere Vorderreifen und eine andere Fahrwerksabstimmung die Fahrbalance mehr Richtung neutral legen.

Die Elise ist eines der letzten sogenannten "analogen" Autos, bei dem man noch alles direkt und ungefiltert im Griff hat und bietet das pure, unverfälschte Fahrvergnügen.

Fahrleistungen

Selbst die leistungsschwächste Elise S2 mit nur 120 PS schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 5,8 Sekunden und ist in 17,6 Sekunden auf 160 km/h. Die Bandbreite reicht bis zur Elise S2 Sport 190 mit 0 auf 100 km/h in 4,4 Sekunden.

Die Höchstgeschwindigkeit mit 120 PS ist 199,5 km/h und ist selbst bei den leistungsstärkeren Modellen wegen der kurzen Getriebeübersetzungen nicht wesentlich höher (z. B. Elise S2 Sport 190 mit 217 km/h).

Unterschiede zur Elise S1

Innenraum der Elise S2 (c) Lotus

Trotz starker Änderungen im Design/Aussehen ist die Elise S2 mit Rover-Motor technisch noch sehr ähnlich zur Elise S1.
Die wesentlichen Änderungen gegenüber der Elise S1 sind:

  • geänderter Rahmen mit verstärkten und ausgeschnittenen Seitenschwellern für erleichtertes Ein- und Aussteigen
  • geändertes Karosseriedesign mit prägnanten Kanten, mehr Panels und maschinellem Produktionsverfahren der GFK-Teile (Injektionsverfahren statt Handlaminat)
  • geändertes Scheinwerfer- und Lampendesign
  • geändertes Design des Armaturenbretts mit integrierten Lautsprechern
  • überarbeitetes Soft-Top mit integrierten Seitenholmen - ab März 2002 erneut überarbeitet.
  • Radträger aus Stahl; Radnabe und Radlager als verschraubte Einheit
  • neue Federn/Dämpfer (Eibach/Bilstein)
  • Neues Steuergerät (Lotus K4) und Einspritzung für Euro 3
  • Getriebe mit kürzerem Übersetzungsverhältnis
  • Felgen mit größerem Durchmesser (16/17" statt 15/16") und andere Reifengrößen
  • neue Bremsscheiben und -beläge
  • neuer Tank und Benzinpumpe
  • neue Alarmanlage (Meta), später Cobra
  • Batterie im Kofferraum
  • neue Heizung, zunächst mit mechanischer Verstellung über Bowdenzüge
  • neuer Auspuff mit zwei seitlichen Endrohren

Varianten

Von der Elise S2 mit Rover-Motor gibt es zwei Hauptmodelle als Straßenfahrzeug, mit Varianten und Sondermodellen.
Welche Motorvarianten des Rover K genau verwendet wurden, ist auf der Seite Rover K beschrieben.

Modell Motorleistung Leermasse1 Produktions-
zeitraum ↓
produzierte Stückzahl2 Anmerkung
Elise S2 2002.jpg Elise S2 122 PS (90 kW) 750 kg 11/2000 - 2005 4535 2 bis März 2002 mit "langem" (Schwalbenschwanz-) Soft-Top
Elise S2 Sport 190.jpg Elise S2 Sport 190 192 PS (141 kW) 710 kg 01/2002 - ?/2002 siehe 2 ursprünglich nicht straßenzugelassen
Elise S2 Sport 135 136 PS (100 kW) 750 kg 01/2002 - ?/2002 150? 135 PS Tuning war auch als Nachrüstsatz für die Elise (S2)
Elise 111 158 PS (116 kW) 780 kg 05/2002 - ?/2002 siehe 2 Short Soft-Top und 6-Speichen-Felgen
Elise S2 111S.jpg Elise S2 111S 158 PS (116 kW) 780 kg 05/2002 - 2005 1995 Short Soft-Top und 8-Speichen-Felgen
Elise 135R.jpg Lotus Sport Elise 135R 136 PS (100 kW) 756 kg 05/2003 - ?/2003 50? silber, 50? blau nur RHD, Silver Mica oder Blue Mica
Elise S 140 PS (103 kW)  ? 04/2005 - ?/2005  ?

1) Leermasse laut Lotus - Mindestmasse, gegebenfalls kommt noch Sonderausstattung dazu

2) In den Produktionszahlen der Elise (S2) enthalten sind neben der Sport 190, Sport 135 und 135R die Sondermodelle (72, 25, 49 und 23), die als Unterschied nur spezielle Lackierungen, Felgenfarben und Innenausstattung haben.
In den Produktionszahlen der 111S enthalten sind neben der 111 das Sondermodell 99T und die Lotus Sport 111.

Sondermodell Grundmodell Produktions-
zeitraum ↓
Stückzahl Wagenfarbe Farbe Innenraum Anmerkung
Elise S2 72.jpg 72 Elise S2 2002 50 LHD; 100 RHD JPS (Schwarz mit goldenen Gittern und Felgen) mit goldenem Alcantara auch mit 135 upgrade
Elise S2 25.jpg 25 Elise S2 2002  ? Grün (Lotus Racing Green) mit zwei metallic gelben Streifen, spezielle schwarze 6-Speichen-Felgen rotes Leder
Elise S2 49.jpg 49 Elise S2 2002 100 Gold Leaf (Rot/Gold/Weiß) mit rotem Alcantara
Lotus-Elise-99T.jpg 99T Elise S2 111S 2003 13 LHD; 15 RHD nur Japan Gelb (Saffron Yellow), spezielle schwarze 8-Speichen-Felgen mit schwarzem Alcantara
  Lotus Sport 111 Elise S2 111S 05/2003 - 2004 ca. 150 Silver Mica oder Blue Mica oder Starlight Black oder Ardent Red; O.Z. 16-Speichen-Felgen mit schwarzem Alcantara nur Australien, Hong Kong, Japan, Singapur
S2 23.jpg 23 Elise S2 111S 2003  ? Weiß (Old English White) mit zwei grünen Streifen  ?


Link: Unterschiede der Modelle und Ausstattung


Die Elise S2 erfuhr während ihrer Produktionszeit eine Vielzahl von Änderungen:

  • 05/2001: Verklebung des Alcantara-Bezugs des Armaturenbretts verbessert
  • 02/2002: Klimaanlage optional verfügbar, zunächst mit der 111S eingeführt
  • 03/2002: Kurzes Soft-Top, dadurch auch Hard-Top optional ab Werk verfügbar.
  • 05/2003: geänderte Schaltseile, Schalldämmung für 111S, größere Batterie, Tankanzeige in Balkendarstellung, orange Hintergrundbeleuchtung des Kombiinstruments, neue gestylte Blinklichter, Masseplatte für Antenne, Wischwasserbehälter in den Motorraum verlegt, Sonnenblenden, neue Varianten der Innenausstattung, rote Zündkerzenabdeckung, Optional: Zentralverriegelung, elektrischer Fensterheber, CD Wechsler im Kofferraum, Tracker
  • 10/2004: C4BP Getriebeübersetzung statt B4BP bei Elise (nicht 111S)

Das kurze Verdeck hat bei vergleichbarer Konstruktion ein kleineres Packmaß und kann bei den älteren Modellen nachgerüstet werden. Hierfür sind jedoch Schweißarbeiten am Überrollbügel erforderlich. Durch Verzicht auf die Überdeckung des Überrollbügels wird beim Kurzdach auf die Spannbarkeit nach Hinten verzichtet, es benötigt aber zum Erreichen derselben Dichtigkeit einen zweiten (hinteren) Spanndraht.

Welches Modell soll man kaufen?
Der Einsatzzweck der Elise ist so individuell wie ihre Fahrer, daher gibt es keine generelle Empfehlung für den Gebrauchtwagenkauf. Die Elise wird als Sammler-/Liebhaberstück, Alltagsauto, Cabrio (Roadster) zum gemütlich Tourenfahren, Sportwagen, Trackday-Spielzeug und Rennwagen gekauft und genutzt.

  • Sammler sollten in erster Linie nach Originalzustand und seltenen Modellen (möglichst in Originalzustand) suchen.
  • Als Alltagswagen und Cabrio zum Cruisen bieten sich das Standardmodell und die 111S, beide mit Beseitigung der Schwachstellen an. Speziell für die Rennstrecke gebaute Fahrzeuge, wie die Sport 190 oder von Vorbesitzern umgebaute Fahrzeuge sind meist weniger alltagstauglich (z. B. geringe Bodenfreiheit, hartes Fahrwerk, Motorleistung auf hohe Drehzahl ausgelegt, 4-/6-Punkt-Gurt, Überrollkäfig oder verstärkter Überrollbügel, Sitz nicht verstellbar, Feuerlöscher unbequem für den Beifahrer, kleiner oder kein Kofferraum).
  • Für sportliches Fahren bieten sich die 111S oder Standard mit leicht getuntem Motor (entsprechend der Sport 135), Beseitigung der Schwachstellen und verbessertem Fahrwerk an.
  • Jede Elise kann mit relativ geringen Modifikationen auf Trackdays eingesetzt werden. Häufig wird bei reinen Trackday-Fahrzeugen der Motor erheblich getunt oder ein Motorumbau vorgenommen und Fahrwerk, Bremsen und Reifen aufgerüstet. Das von Lotus ursprünglich für Trackdays vorgesehene Modell Sport 190 wird aufgrund ihrer Preisentwicklung zunehmend zu einem Sammlerstück.
  • Für Trackday-Fahrzeuge mit hoher Motorleistung oder reine Rennfahrzeuge bieten die Elise mit kompressoraufgeladenen Toyotamotoren und der Exige meist eine bessere Basis als die Elise.

Wieviel Motorleistung braucht man?
Hier herrscht stark unterschiedliche Meinung unter den Elise-Fahrern. Gerade von langjährigen Elise-Fahrern hört man häufig, dass bei der Elise immer das fahrerische Können und nicht die Leistung das Entscheidende ist. Andere sind der Meinung, Leistung kann man nie genug haben. Der Fahrspaß, den eine Standard Elise mit nur 122 PS bietet, sollte nicht unterschätzt werden. Alles was die Fahrleistungen erhöht, wie Motorleistung, Bremsen, Fahrwerk, Reifen, führt dazu, der Grenzbereich immer schmäler und der Fahrer zunehmend überfordert wird.
Die Leistung jeder Elise kann über Motortuning oder Motorumbau erhöht werden. Durch klassisches Tuning (Kopfbearbeitung, Nockenwellen, Steuergerät…) sind beim Original-Rover-Motor ohne VVC ca. 160~170 PS möglich, bei extremen Umbauten auch über 200 PS. Mit Austauschmotoren (Honda, Ford, Audi) erreicht man mit TÜV-Eintragung rund 200~250 PS. Für Rennfahrzeuge wurden schon über 350 PS verbaut.
Man sollte stets bedenken, dass Leistungssteigerung entweder viel Geld kostet oder auf Kosten der Lebensdauer und/oder Zuverlässigkeit geht. Einen Motor bauen, der kurzfristig viel Leistung bringt, kann jeder. Einen Motor zu bauen, der unter allen Umständen (Temperatur, Feuchte, Höhe) sauber läuft und langlebig ist, erfordert viel Wissen und Erfahrung und das lassen sich namhafte Tuner zu Recht teuer bezahlen. Außerdem erfordert es Know-How, das Geld nur für die Komponenten auszugeben, die für Leistung und Haltbarkeit entscheidend sind.
Bei einem Gebrauchtwagenkauf kann es wirtschaftlicher sein, wenn man gleich ein Modell mit mehr Leistung kauft, als wenn man das Standardmodell später selbst leistungssteigern lässt. Allerdings sollte man sich genau informieren, wer die Leistungssteigerung vorgenommen hat, was gemacht wurde, ob alles TÜV-eingetragen ist und sich im Klaren sein, dass bei einem getunten Motor meist eine größere Gefahr besteht, dass man später Motorprobleme hat, als bei einem Motor im Originalzustand.

Rechts-/Linkslenker

Die Elise S2 wurde ab Werk sowohl als Rechts- wie auch als Linkslenker gebaut. Es ist nicht bekannt, wie viele Modelle genau als Rechts- und wieviel als Linkslenker ausgeliefert wurden. Einige Varianten wie die 135R wurden nur als Rechtslenker gebaut.
Einige später gebraucht aufs Festland importierte Elisen wurden nachträglich von Rechts- auf Linkslenker umgebaut. Dies ist bei der S2 vom Chassis her vorgesehen und von einem Fachmann möglich. Der Aufwand ist aber höher als bei der Elise S1, weil mehr Änderungen am Armaturenbrett und Innenraum notwendig sind. Der Umbau kann komplett mit original Lotusteilen oder teilweise auch mit Teilen von Drittanbietern erfolgen. Dementsprechend richtet sich der Preis für eine umgebaute Elise danach, wer den Umbau durchgeführt hat und welche Teile dafür verwendet wurden. Hochwertige Umbauten erreichen fast die Preise von original Linkslenkern.
Einen Umbau erkennt man in jedem Fall an der FIN, da darin mit einem Buchstaben codiert ist, ob das Fahrzeug ab Werk als Rechts- oder Linkslenker ausgeliefert wurde und das Fahrzeug auch nach einem Umbau die FIN behält. Vereinzelt wurden auf dem Gebrauchtmarkt auch schon Umbauten angeboten, deren technische Ausführung nicht den Herstellervorgaben entsprach. Zum Beispiel wurde der Mitteltunnel und Heizlüftung nicht versetzt. Solche Fahrzeuge sollte man auf keinen Fall kaufen, da hier die Gefahr besteht, dass die Arbeiten an Bremse, Pedalhalter und Lenkung mit der selben mangelnden Sorgfalt/Fachkenntnis durchgeführt wurden.

Allgemein

Vorteile der S2 mit Rover gegenüber der S1:
+ Das Design (ist natürlich Geschmackssache - nur ein Vorteil, wenn man auf das kantigere, aggressivere Design steht)
+ Bequemeres Ein- und Aussteigen
+ Einige Schwachstellen beseitigt (Verdeck, Kupplungspedal und -leitung, Heckscheibe)
+ Die 111S mit dem 160 PS VVC Motor bietet ab Werk gute Leistung und einen guten Drehmomentverlauf
+ Weniger Altersprobleme wie z. B. Korrosion, da die Autos bis zu 9 Jahre jünger sind.
+ Größere Auswahl an Felgen
+ Besserer Klang des Autoradios möglich

Nachteile der S2 mit Rover gegenüber der S1:
- Alle Vorteile der der S1 (siehe Kaufberatung Elise S1) fehlen
- minimal schlechtere Gewichtsverteilung
- Kofferraum kann nicht bei laufendem Motor geöffnet werden (man braucht dafür den Zündschlüssel)


Vorteile der S2 mit Rover gegenüber den späteren Modellen:
+ Geringes Gewicht (die späteren Modelle wurden kontinuierlich schwerer)
+ Umbau von Rechts- auf Linkslenker möglich (bei den späteren Modellen mit Fahrassistenz nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll)
+ Weitreichende Modifikationen an Fahrwerk und Bremse möglich, da kein ABS, ESP usw.

Nachteile der S2 mit Rover gegenüber den späteren Modellen:
- Nur 5-Gang-Getriebe
- Der Rover Motor gilt gegenüber den Toyota Motoren als weniger robust und ist je nach Modell deutlich leistungsärmer
- Kein ABS, Stabilitäs- oder Traktionskontrolle, Airbags


Gebrauchtkauf:
Im Internet gilt es - wie bei allen Fahrzeugen - das Angebot genau zu studieren. Seit einiger Zeit werden einige Elise in den Niederlanden (z. B. Eindhoven-Airport) angeboten. In der Regel handelt es sich dabei um Importfahrzeuge aus Großbritannien (Rechtslenker). Diese Autos befinden sich selten in dem Pflegezustand wie wir ihn in Deutschland kennen (z. B. ganzjährig im Freien geparkt mit viel Korrosion) oder sind Unfallwägen.

Eine Besonderheit ist, dass Fahrzeuge, die auf der Rennstrecke bewegt wurden, einen Käufer nicht abschrecken sollten. In der Regel sind hier meist viele Schwachstellen behoben und Verbesserungen wie großer Alu-Kühler, Ölkühler, Stahlfelxbremsleitungen eingebaut, so dass diese Autos meist zuverlässig und mit verbessertem Handling sind. Die Elise hat Rennsport-Gene und leidet nicht unter Rennstreckenbetrieb. Z. B. schädigt jedes Ampelrennen durch einen Dilettanten das Getriebe mehr als ein ganzer Trackday durch einen erfahrenen Hobby-Rennfahrer, der mit Zwischengas schaltet. Nachteile von Fahrzeugen mit Rennstreckeneinsatz sind jedoch häufig, dass sogenannte Upgrades (Bremsen, Fahrwerk, Leistungssteigerung) verbaut sind, die nicht der StVZO entsprechen und/oder nicht eingetragen sind (siehe auch unten unter Originalzustand). Es kann sein, dass das Fahrwerk zu sehr auf die Rennstrecke abgestimmt ist. Dies äußert sich z. B. in zu wenig Bodenfreiheit, zu wenig Fahrkomfort und/oder einem extrem schmalen Grenzbereich am Limit, der keine Fahrfehler verzeiht. Schließlich habe dieses Autos häufig mehr Steinschläge an der Front (die "klebrigen" Renn-Reifen des Vordermanns nehmen mehr Dreck von der Fahrbahn auf, der nach hinten weggeschleudert wird).

Es ist empfehlenswert sich über die Foren einen erfahrenen Elise Besitzer/Schrauber zu suchen, der mit zur Besichtigung kommt. Schwerwiegende Mängel, die später zu teuren Reparaturen führen können, sind teilweise selbst für Experten nur schwer zu entdecken.

In England und Deutschland gibt es auf die Elise spezialisierte Zwischenhändler. Gegen eine Provision vermitteln diese in den meisten Fällen den gewünschten Gebrauchtwagen (Typ, Farbe, Kilometerstand, ...). Wer eine Elise direkt in England kauft, sollte sehr vorsichtig bei Umbauten oder Motortuning sein. Einiges, was dort problemlos im Straßenverkehr gefahren wird (z. B. Einzeldrosselklappen), kann in Deutschland nicht oder nur mit Schwierigkeiten/sehr hohen Kosten vom TÜV abgenommen werden.

In diesem Wiki kann man sich über die bekannten Schwachstellen der S2 informieren. Diese sollten beim Kauf besonders beachtet und die Kosten für das Beseitigen der Schwachstellen (sofern noch nicht geschehen) eventuell beim Kaufpreis berücksichtigt werden.

Außerdem sollte man sich spätestens bei der Probefahrt über die "Dinge, die man mit einer Elise nicht tun sollte", im Klaren sein.


Originalzustand
Meist wirken sich Umbauten an der Elise negativ aus den Verkaufspreis aus. Auf dem Gebrauchtmarkt erzielen Fahrzeuge im Originalzustand meist die besseren Preise gegenüber sogenannten "Bastelelisen". Eine Rückrüstung auf den Originalzustand ist meist teuer. Bei weitreichenden Umbauten wie zum Beispiel der Einbau eines anderen Motors (Ford, Honda, Audi) sollte man sorgfältig prüfen, ob diese fachmännisch durchgeführt wurden und in Deutschland legal sind. Keine negative Auswirkung auf den Preis hat natürlich die Beseitigung der bekannten Schwachstellen und der Tausch von Verschleißteilen. Bei einigen sogenannten Upgrades wie z. B. einem Ölkühler ist sich die Szene nicht einig, ob dies eine sinnvolle Beseitigung einer Schwachstelle ist oder überflüssige Bastelei. Bei Gebrauchtfahrzeugen - insbesondere aus dem Ausland - sind häufig folgende Teile (mit zum Großteil in Deutschland nicht erlaubten Teilen) ersetzt:


Sonderausstattung:
Im Gegensatz zu vielen aktuellen Pkw war die Sonderausstattungsliste der Elise-Familie schon immer überschaubar. Die Liste Unterschiede der Modelle zeigt, welche Ausstattungen Serie und optional erhältlich waren.
Die wichtigste Sonderausstattung, die nur mit großen Aufwand nachrüstbar ist, ist die Klimaanlage. In der Szene ist sehr umstritten, ob man diese in der Elise braucht. Befürworter führen gerne das Argument an, dass sie was wirksamste Mittel gegen beschlagene Scheiben ist. Gegner stört das Mehrgewicht und dass eine Klimaanlage nicht zur puristischen Elise passt.

Unfallfahrzeuge

Der Rahmen der Elise besteht aus verklebten Aluminium-Profilen. Wird der Rahmen bei einem Unfall beschädigt, gilt das Fahrzeug als Totalschaden. Zwar ist die Reparatur des Rahmens technisch theoretisch möglich, allerdings hat Lotus nie ein Reparaturverfahren entwickelt, getestet und spezifiziert.
Wenn also der Rahmen verbogen, verzogen oder die Fahrwerksaufnahmen ausgerissen sind, ist der Rahmen (für den Straßenverkehr) irreparabel beschädigt. Solche Fahrzeuge werden meist als Teilespender ausgeschlachtet.
Wenn man viel Muße hat, kann man natürlich auch den gesamten Rahmen gegen einen neuen oder gebrauchten Rahmen tauschen.

Der Heckausleger (rear subframe) ist verschraubt und kann repariert (da Stahl und kein Alu) oder getauscht werden.

An den Alu-Rahmen sind zahlreiche Teile angeklebt (Windschutzscheibenrahmen, vordere Crashbox, Seitenschweller). Diese dürfen entfernt und neue Teile angeklebt werden. Im Service Manual sind Reparaturmethoden vorgegeben und ausführlich beschrieben.

Kleinere Beschädigungen an den Clamshells (vordere und hintere GFK-Hüllen) oder Türen können durchaus fachgerecht instand gesetzt werden, wenn man weiß, wie es korrekt durchgeführt wird. Die GFK-Teile gibt es auch als Ersatzteile (neu oder von ausgeschlachteten Elisen). Die GFK-Teile sollten beim Lackieren nicht erhitzt werden. Sie erfordern außerdem bei der Vorbereitung zur Lackierung mehr Aufwand, was sich meist im Preis für eine Lackierung niederschlägt.

Unterhaltskosten

Benzinverbrauch

Für die meisten Elise-Fahrer steht der Fahrspaß im Vordergrund. Welcher minimale Verbrauch bei sparsamer Fahrweise erreicht werden könnte, ist nicht bekannt. Ein üblicher Wert in der Praxis bei nicht allzu sportlicher Fahrweise sind durchschnittlich rund 7 Liter auf 100 km für die Standard Elise bis 13 Liter auf 100 km für die Sport 190. Bei getunten Motoren oder auf der Rennstrecke kann der Verbrauch bis auf über 20 Liter auf 100 km anwachsen.

Versicherung

Versicherung ist ein kleines Problem bei der Elise/Exige. Da sie keine Typnummer hat, kann man keine Online-Preisvergleiche nutzen. Die Einstufungen der unterschiedlichen Versicherer schwanken extrem. Einige behandeln die Elise wie einen Mazda MX-5, andere wie einen Ferrari. Einige Versicherer machen gar kein Angebot. Man muss also möglichst viele Versicherer für ein individuelles Angebot anfragen. In allen Foren finden sich hierzu Themen. Mit etwas Mühe sollte es möglich sein, die Elise zu einem Preis unter normalen Mittelklassewagen versichert zu bekommen.

Verschleißteile

Die Versorgung mit Verschleißteilen ist in Anbetracht des Baujahrs unproblematisch. Bei Reifen, Bremsen, Federn/Stoßdämpfern gibt es eine große Auswahl und die Serviceteile für den Rovermotor sind relativ günstig zu bekommen.
Ein Satz Bremsen (4x Scheiben + 4x Beläge) kosten ab 400 €.
Ein Satz Reifen kostet ab 350 € (z. B Toyo T-1R inkl. Montage) und hält über 15000 km. Leistungsfähigere Reifen (z. B. Toyo R-1R) kosten entsprechend mehr. Semi-Slicks kosten bis zu 1200 € pro Satz und halten nur ca. 5000 km.

Ersatzteile

Ersatzteile werden fast alle noch von Lotus produziert. Die Verfügbarkeit ist meist gut und die Preise auf dem üblichen Niveau von Originalhersteller-Ersatzteilen. Zunehmend mehr Teile werden auch von Drittanbietern gebaut, allerdings mit unterschiedlicher Qualität. Zahlreiche Teile der Elise wurden auch von anderen Fahrzeugen übernommen und sind gut über den Neu- und Gebrauchtteilemarkt dieser Fahrzeuge verfügbar. Außerdem gibt es Händler, die sich auf das Ausschlachten und den Handel mit Gebrauchtteilen der Elise spezialisiert haben.

Werkstattkosten

Durch die puristische Ausstattung ist wenig verbaut, das kaputt gehen kann. Neben der planmäßigen Wartung sind es meist Motorprobleme (z. B. HGF), Probleme mit der Elektrik, Verschleiß an Fahrwerksteilen oder Unfallschäden (selbstverschuldet oder die Elise wird gern übersehen, vor allem die Front beim Parken), weswegen man eine Werkstatt aufsuchen muss. Über die Foren bekommt man Tipps zu Werkstätten in der Nähe. Der Service kostet zwischen ca. 450 € für den Service A und ca. 750 € für den Service C.



Elise S2 mit Toyota-Motor (ab 2004)

Bild einer Lotus Elise S2 mit Toyota-Motor
Lotus Elise S2 mit Toyota-Motor

Geschichte

2003 begann Lotus mit der Entwicklung des Exige S2. Da die VHPD Version des Rover K die neue Euro 3 Abgasnorm seit 2002 nicht mehr erfüllte, suchte man nach einem neuen 190 PS Motor. Man entschied sich für den von Yamaha für den Toyota Celica und Corolla gebauten 2ZZ-GE und Toyota war zu einer Partnerschaft bereit.

Lotus machte in der Vergangenheit einen relativ großen Anteil des Umsatzes in den USA. Die Elise S1 konnte nicht für den Verkauf in den USA (Sicherheit und Abgasnormen) zugelassen werden. Außerdem sah Lotus mit der pursitischen Elise S1 keine Marktchance in den USA. Durch die Erfahrungen mit dem VX220/Speedster (Airbags, ESP, Gurtstraffer) schien eine Zulassung in den USA (Federalisierung) möglich. Man entschied sich, nicht den Rover K in Zusammenarbeit mit MG Rover entsprechen zertifizieren zu lassen (was technisch möglich gewesen wäre) sondern auch hier die neue Partnerschaft mit Toyota zu nutzen und die Elise in den USA mit dem selbem leistungsstarken 190 PS Motor wie den Exige S2 auszustatten.

Zwingend notwendig für die US-Zulassung waren Fahrer- und Beifahrerairbags, Seitenmarkierungsleuchten, (pyrotechnisch betätigte) Gurtstraffer und ABS. Für die fehlenden Stoßstangen erhielt man eine Ausnahmegenehmigung.

Die Lotus Elise für den US Markt wurde im Januar 2004 auf der Los Angeles Motorshow vorgestellt und ab Mai 2004 ausgeliefert.

Um auch wieder ein leistungsstarkes Modell der Elise nach der Einstellung der Sport 190 anbieten zu können, wurde die Entwicklungen des Toyota Antriebs auch ab Januar 2004 als Elise 111R parallel zu den Modelle mit Rover-Motor in Europa angeboten.

Nach der Insolvenz von MG Rover im April 2005 wurden die Restbestände an Rover K noch verarbeitet und am Mitte 2005 auch das Basis-Modell der Elise auf den 136 PS Motor von Toyota umgestellt.

2008 wurde der mit Kompressoraufladung leistungsgesteigerte Motor des Exige S in die Elise SC übernommen.

2010 und 2011 erfolgten Facelifts der Elise.

Fahrleistungen

Modell 0 auf 100 km/h 0 auf 160 km/h Höchstgeschwindigkeit
Elise 111R 5,1 s 13,0 s 229 km/h
Elise S 6,1 s 17,4 s 205 km/h
Elise R 5,2 s 13,2 s 241 km/h
2-Eleven 4,0 s 10,0 s 240 km/h
Elise SC 4,6 s 10,8 s 238 km/h
Elise (Facelift) 6,5 s 18,3 s 204 km/h
Elise R (Facelift) 5,4 s 13,4 s 222 km/h
Elise SC (Facelift) 4,6 s 10,8 s 233 km/h
Elise (zweites Facelift) 6,5 s 18,6 s 204 km/h
Elise CR 6,5 s 18,6 s 204 km/h
Elise S 4,6 s 234 km/h
Elise S CR 4,6 s 234 km/h

Unterschiede zur Elise S2 Rover

Die frühen Modell sind bis auf den Motor noch sehr ähnlich zur Elise S2 mit Rover-Motor.
Die wesentlichen Änderungen gegenüber der Elise S2 mit Rover-Motor sind:

  • Motor, Getriebe, Ansaugung, Abgasanlage, Kraftstoffsystem, Steuergerät
  • ESP
  • Airbags

Die später eingeführten Änderungen (Tempomat, Stabitätsprogramm, Traktionskontrolle...) sind unten aufgeführt.

Varianten

Modell Motor Motorleistung Leermasse1 Produktions-
zeitraum ↓
produzierte Stückzahl
Elise 111R.jpg Elise 111R 1,8 l 2ZZ-GE I4 VVTL-i 192 PS (141 kW) 860 kg 03/2004 - 2007 7972 inkl. Federal (ab 05/2004)
Exige S2.jpg Exige S2 1,8 l 2ZZ-GE I4 VVTL-i 192 PS (141 kW) 875 kg 03/2004 - 2006 1937
Exige s.jpg Exige S 1,8 l 2ZZ-GE I4 VVTL-i mit Kompressor 220 PS (162 kW) bis
261 PS (192 kW)
935 kg 02/2006 - 2011  ?
Elise S 2006.jpg Elise S 1,8 l 1ZZ-FE I4 VVT-i 136 PS (100 kW) 860 kg 06/2006 - 2010  ?
Elise R.jpg Elise R 1,8 l 2ZZ-GE I4 VVTL-i 192 PS (141 kW) 860 kg 2006 - 2010  ?
2-11.jpg 2-Eleven 1,8 l 2ZZ-GE I4 VVTL-i
1,8 l 2ZZ-GE I4 VVTL-i mit Kompressor
190 PS (114 kW)
255 PS (188 kW)
670 kg 05/2007 - 2011 ca. 350
Elise SC.jpg Elise SC 1,8 l 2ZZ-GE I4 VVTL-i mit Kompressor 220 PS (162 kW) 870 kg 02/2008 - 2010  ?
  Elise (Facelift) 1,6 l 1ZR-FAE I4 Dual VVT-i 136 PS (100 kW) 876 kg 03/2010 - 2011  ?
Elise R FL.jpg Elise R (Facelift) 1,8 l 2ZZ-GE I4 VVTL-i 192 PS (141 kW) 860 kg 03/2010 - 2011 ca. 80
Elise SC FL.jpg Elise SC (Facelift) 1,8 l 2ZZ-GE I4 VVTL-i mit Kompressor 220 PS (162 kW) 870 kg 03/2010 - 2011 ca. 85
Elise 2ndFL.jpg Elise (zweites Facelift) 1,6 l 1ZR-FAE I4 Dual VVT-i 136 PS (100 kW) 876 kg seit 02/2011 ...
Elise CR 1,6 l 1ZR-FAE I4 Dual VVT-i 136 PS (100 kW) 857 kg seit 02/2011 ...
Elise S FL.jpg Elise S (Facelift) 1,8 l 2ZR-FE I4 Dual VVT-i mit Kompressor 220 PS (162 kW) 924 kg seit 02/2011 ...
Elise S CR 1,8 l 2ZR-FE I4 Dual VVT-i mit Kompressor 220 PS (162 kW) 905 kg seit 02/2011 ...
Exige S V8.jpg Exige S V6 3,5 l 2GR-FZE Dual VVT-i mit Kompressor 350 PS (258 kW) 1110 kg 08/2012 - in Produktion ...
Elise Cup R2 1,8 l 2ZR-FE I4 Dual VVT-i mit Kompressor 220 PS (162 kW) 900 kg 01/2014 - 2015 ...
Elise 220 Cup 1,8 l 2ZR-FE I4 Dual VVT-i mit Kompressor 220 PS (162 kW) 952 kg 09/2014 - in Produktion ...
Lotus-3-Eleven-1.jpg 3-Eleven 3,5 l 2GR-FZE Dual VVT-i mit Kompressor 410 PS (302 kW) 925 kg  ?/2016 - in Produktion 311
Elise Sport 1,6 l 1ZR-FAE I4 Dual VVT-i 136 PS (100 kW) ...
Elise Sport 220 1,8 l 2ZR-FE I4 Dual VVT-i mit Kompressor 220 PS (162 kW) ...

1) Leermasse laut Lotus - Mindestmasse, gegebenfalls kommt noch Sonderausstattung dazu
2) Rennfahrzeug ohne Straßenzulassung


Sondermodell Grundmodell Produktions-
zeitraum ↓
Stückzahl Wagenfarbe Farbe Innenraum Anmerkung
Elise Sports Racer.jpg Sports Racer 111R 2005 199 Blau (Nightfall Blue) mit zwei weißen Streifen, weiße Spiegel; Rot (Ardent Red) mit drei weißen Streifen, weiße Spiegel Leder mit rot/blauen Nähten
US Sport Elise 111R 2006 50 Gelb (Saffron Yellow) mit zwei silbernen (Storm Titanium) Streifen  ? nur USA
Elise-72D.jpg 72D Elise R 2007 50 JPS (Schwarz mit goldenen Felgen)  ? nur USA
Elise S 40th.jpg 40th Hethel Anniversary Elise S 2007 50 Orange (Burnt Orange)  ? nur LHD
California Elise R 2007 25 rot und 25 gelb Rot (Ardent Red) oder Gelb (Saffron Yellow) cremeweiß/rotes Leder mit champagnerfarbenen Akzenten oder schwarzes Leder mit champagnerfarbenen Akzenten nur USA
60th Anniversary Elise SC 2008 60 Grün (British Racing Green) mit zwei gelben (Saffron Yellow) Streifen oder
Schwarz (Phantom Black) mit zwei silbernen (Arctic Silver) Streifen oder
Grau (Storm Titanium) mit zwei roten (Canyon Red) Streifen oder
Gelb (Saffron Yellow) mit zwei schwarzen (Phantom Black) Streifen
 ? nur USA
Elise SC 25.jpg Type 25 Jim Clark Elise SC Elise SC 2008 25 Grün mit zwei gelben Streifen rotes Leder nur RHD
Elise Club Racer Elise S 2009  ? Gelb (Elite Yellow) oder Grau (Carbon Grey) oder Blau (Sky Blue) oder Weiß (Old English White)  ?
Purist Edition Elise R 2009  ? Weiß (Monaco White) oder Gelb (Saffron Yellow) oder Rot (Ardent Red)  ?
Elise RGB.jpg RGB Elise SC 2010  ? Weiß (Aspen White) oder Schwarz(Starlight Black) oder Gelb (Solar Yellow) oder Grau(Carbon Grey)  ?
Black Edition
White Edition
Elise R oder Elise SC 2010  ? Schwarz (Lotus Sport Black) mit drei Streifen oder Weiß (Aspen White) mit drei Streifen  ?
Final Edition Elise SC 2011 15 Rot (Ardent Red) oder Weiß (Aspen White) oder Orange (Chrome Orange) oder Grau (Carbon Grey) Touring package mit schwarzem Alcantara nur USA
20th Anniversary Elise SC 2015  ? Blau, Grün, Gelb oder Silber Alcantara oder Leder

Link: Unterschiede der Modelle und Ausstattung


Änderungen während der Produktionszeit:

  •  ?/2005 elektronisches Gaspedal
  •  ?/2005 Probax Sitze
  •  ?/2006 neue Abdichtung der Scheinwerfer
  •  ?/2006 Erhabener Lotus-Schriftzug am Heck
  •  ?/2006 neues Radio (Alpine)
  •  ?/2006 Änderung der (Heiz)Lüftung
  •  ?/2006 Traktionskontrolle optional verfügbar
  •  ?/2007 Fahrer- und Beifahrerairbags
  •  ?/2007 PFK 457 Alarmanlage
  •  ?/2007 Reifendrucküberwachung (nur USA)
  •  ?/2007 Schaltblitz (drei sequentielle Shift-Lights)
  •  ?/2007 CAN-Bus Diagnose
  •  ?/2010 Facelift-Front mit Einlass für größeren Ölkühler
  •  ?/2010 geänderte Kühlerauslässe
  •  ?/2010 einteilige Serviceklappe
  •  ?/2010 Gitter (Grills) aus Aluminium
  •  ?/2010 Facelift-Heck mit kleinerem Gitter und neuer Nummernschild-Position
  •  ?/2010 neuer Heck-Diffusor
  •  ?/2010 neue Frontscheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht
  •  ?/2010 Entriegelung des Kofferraumdeckels im Innenraum
  •  ?/2010 Tempomat verfügbar
  • 09/2011 Elise mit 136 PS mit DPM verfügbar

Welches Modell soll man kaufen?
Der Einsatzzweck der Elise ist so individuell wie ihre Fahrer, daher gibt es keine generelle Empfehlung für den Gebrauchtwagenkauf. Die Elise wird als Sammler-/Liebhaberstück, Alltagsauto, Cabrio (Roadster) zum gemütlich Tourenfahren, Sportwagen, Trackday-Spielzeug und Rennwagen gekauft und genutzt.

  • Sammler sollten in erster Linie nach Originalzustand und seltenen Modellen (möglichst in Originalzustand) suchen.
  • Als Alltagswagen und Cabrio zum Cruisen bieten sich das Standardmodell an. Speziell für die Rennstrecke gebaute Fahrzeuge oder von Vorbesitzern umgebaute Fahrzeuge sind meist weniger alltagstauglich (z. B. geringe Bodenfreiheit, hartes Fahrwerk, Motorleistung auf hohe Drehzahl ausgelegt, 4-/6-Punkt-Gurt, Überrollkäfig oder verstärkter Überrollbügel, Sitz nicht verstellbar, Feuerlöscher unbequem für den Beifahrer, kleiner oder kein Kofferraum).
  • Für sportliches Fahren bieten sich die leistungsstärkeren Modelle mit 192 PS oder Kompressor an.
  • Jede Elise kann mit relativ geringen Modifikationen auf Trackdays eingesetzt werden. Häufig wird bei reinen Trackday-Fahrzeugen der Motor erheblich getunt oder ein Motorumbau vorgenommen und Fahrwerk, Bremsen und Reifen aufgerüstet.
  • Für Trackday-Fahrzeuge mit hoher Motorleistung oder reine Rennfahrzeuge sind die Varianten mit Kompressor, Cup-Modelle und natürlich der Exige geeignet.

Wieviel Motorleistung braucht man?
Bei der Elise mit Toyota Motor ist dies natürlich auch eine Frage des Geldbeutels. Alle Toyota-Motoren können getunt werden, aber bei den 136 PS Motoren ist es unter Umständen wirtschaftlicher, gleich ein leistungsstärkeres Modell zu kaufen. Außerdem hat die Elise S nur ein Fünfgang-Getriebe.

Vergleich Leistungskurve Rover K 160 VVC und Toyota 2ZZ-GE VVTL-i

Eine Besonderheit ist die variable Ventilsteuerung (VVTL-i) der von Yamaha gebauten 192 PS Motoren in der 111R und Elise R. Diese Motoren schalten bei 6200 U/min auf Nocken mit größeren Ventilhub und Öffnungswinkel um. In der Praxis heißt das, der Motor hat bis 6200 U/min einen ähnlichen Kraftverlauf wie der 158 PS Rover-Motor der 111S. Ab 6200 U/min legt der Motor nochmal deutlich an Kraft zu und kann bis 8000 U/min (Dauerlastdrehzahlgrenze) gedreht werden. Das maximale Drehmoment liegt erst bei 6800 U/Min an.

Um von der vollen Leistung des Motors zu profitieren, muss man also immer sehr hochtourig im Drehzahlbereich über 6200 U/min bleiben, was als "auf der scharfen Nocke fahren" bezeichnet wird.

Im Gegensatz dazu hat der selbe Motor mit Kompressor (die 220 PS bis 260 PS Versionen der Elise SC, Exige S oder 2-Eleven) eine wesentlich gleichmäßigere Kraftentfaltung auch bei mittleren Drehzahlen (siehe Grafik rechts).

Um dem 192 PS VVTL-i Motor mehr Leistung unter 6200 U/min zu verleihen, kann man:
1. Die Software des Steuergeräts ändern lassen, so dass die Umschaltung bereits bei 5700 U/min erfolgt (z. B. Lotus, Komotec, Hangar111, Haese).
2. Alle 192 PS Motoren können mit einem Kompressor nachgerüstet werden und haben dann 220 PS oder mehr (z. B. Lotus, Komotec, Bemani).

Rechts-/Linkslenker

Die Elise S2 mit Toyota wurde ab Werk sowohl als Rechts- wie auch als Linkslenker gebaut. Es ist nicht bekannt, wie viele Modelle genau als Rechts- und wieviel als Linkslenker ausgeliefert wurden. Einige Sondermodelle wurden nur als Rechtslenker gebaut.
Im Gegenesatz zu den früheren Modellen ist ein Umbau von Rechts- auf Linkslenker zwar technisch möglich, aber wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll.

Allgemein

Vorteile der S2 mit Toyota gegenüber den früheren Modellen:
- 6-Gang-Getriebe (außer Elise S)
- Die Toyota Motoren gelten als robust und zuverlässig
- ABS, Stabilitäs- oder Traktionskontrolle verfügbar, Airbags
- bessere Verarbeitungsqualität

Nachteile der S2 mit Toyota gegenüber den früheren Modellen
- Höheres Gewicht (die späteren Modelle wurden kontinuierlich schwerer)
- Umbau von Rechts- auf Linkslenker nicht mehr wirtschaftlich sinnvoll
- Weitreichende Modifikationen an Fahrwerk und Bremse nicht mehr möglich, da ABS, DPM usw.


Gebrauchtkauf:
Im Internet gilt es - wie bei allen Fahrzeugen - das Angebot genau zu studieren. Seit einiger Zeit werden einige Elise in den Niederlanden (z. B. Eindhoven-Airport) angeboten. In der Regel handelt es sich dabei um Importfahrzeuge aus Großbritannien (Rechtslenker). Diese Autos befinden sich selten in dem Pflegezustand wie wir ihn in Deutschland kennen (z. B. ganzjährig im Freien geparkt) oder sind Unfallwägen.

Eine Besonderheit ist, dass Fahrzeuge, die auf der Rennstrecke bewegt wurden, einen Käufer nicht abschrecken sollten. Die Elise hat Rennsport-Gene und leidet nicht übermäßig unter Rennstreckenbetrieb. Es sollte jedoch drauf geachtet werden, dass bei Modellen mit 2ZZ Motor die Schwachstelle Ölversorgung nachgebessert wurde (also midestens ein Schwallblech oder eine größere Ölwanne verbaut ist), da sonst verschleppte Motorschäden drohen können. Nachteile von Fahrzeugen mit Rennstreckeneinsatz sind jedoch häufig, dass sogenannte Upgrades (Bremsen, Fahrwerk, Leistungssteigerung) verbaut sind, die nicht der StVZO entsprechen und/oder nicht eingetragen sind (siehe auch unten unter Originalzustand). Es kann sein, dass das Fahrwerk zu sehr auf die Rennstrecke abgestimmt ist. Dies äußert sich z. B. in zu wenig Bodenfreiheit, zu wenig Fahrkomfort und/oder einem extrem schmalen Grenzbereich am Limit, der keine Fahrfehler verzeiht. Schließlich habe dieses Autos häufig mehr Steinschläge an der Front (die "klebrigen" Renn-Reifen des Vordermanns nehmen mehr Dreck von der Fahrbahn auf, der nach hinten weggeschleudert wird).

Es ist empfehlenswert sich über die Foren einen erfahrenen Elise Besitzer/Schrauber zu suchen, der mit zur Besichtigung kommt. Schwerwiegende Mängel, die später zu teuren Reparaturen führen können, sind teilweise selbst für Experten nur schwer zu entdecken.

In England und Deutschland gibt es auf die Elise spezialisierte Zwischenhändler. Gegen eine Provision vermitteln diese in den meisten Fällen den gewünschten Gebrauchtwagen (Typ, Farbe, Kilometerstand, ...). Wer eine Elise direkt in England kauft, sollte sehr vorsichtig bei Umbauten oder Motortuning sein. Einiges, was dort problemlos im Straßenverkehr gefahren wird, kann in Deutschland nicht oder nur mit Schwierigkeiten/sehr hohen Kosten vom TÜV abgenommen werden. Außerdem ist das Fahren mit einem Rechtslenker in Deutschland nicht jedermanns Sache.

Außerdem sollte man sich spätestens bei der Probefahrt über die "Dinge, die man mit einer Elise nicht tun sollte", im Klaren sein.

Bei den Toyota-Motoren kann man einen sogenannten ECU-Dump durchführen lassen. Dabei werden im Steuergerät gespeicherte statistische Daten ausgelesen. Man kann dann sehen, wie viel Zeit der in welchem Drehzahlband oder bei welcher Geschwindigkeit gefahren wurde.

Originalzustand
Meist wirken sich Umbauten an der Elise negativ aus den Verkaufspreis aus. Auf dem Gebrauchtmarkt erzielen Fahrzeuge im Originalzustand meist die besseren Preise gegenüber sogenannten "Bastelelisen". Eine Rückrüstung auf den Originalzustand ist meist teuer. Bei weitreichenden Umbauten wie zum Beispiel der Einbau eines anderen Motors (Ford, Honda, Audi) sollte man sorgfältig prüfen, ob diese fachmännisch durchgeführt wurden und in Deutschland legal sind. Bei Gebrauchtfahrzeugen - insbesondere aus dem Ausland - sind häufig folgende Teile (mit zum Großteil in Deutschland nicht erlaubten Teilen) ersetzt:

Sonderausstattung:
Im Gegensatz zu vielen aktuellen Pkw war die Sonderausstattungsliste der Elise-Familie schon immer überschaubar. Die Liste Unterschiede der Modelle zeigt, welche Ausstattungen Serie und optional erhältlich waren.
Die wichtigste Sonderausstattung, die nur mit großen Aufwand nachrüstbar ist, ist die Klimaanlage. In der Szene ist sehr umstritten, ob man diese in der Elise braucht. Befürworter führen gerne das Argument an, dass sie was wirksamste Mittel gegen beschlagene Scheiben ist. Gegner stört das Mehrgewicht und dass eine Klimaanlage nicht zur puristischen Elise passt.

Unfallfahrzeuge

Der Rahmen der Elise besteht aus verklebten Aluminium-Profilen. Wird der Rahmen bei einem Unfall beschädigt, gilt das Fahrzeug als Totalschaden. Zwar ist die Reparatur des Rahmens technisch theoretisch möglich, allerdings hat Lotus nie ein Reparaturverfahren entwickelt, getestet und spezifiziert.
Wenn also der Rahmen verbogen, verzogen oder die Fahrwerksaufnahmen ausgerissen sind, ist der Rahmen (für den Straßenverkehr) irreparabel beschädigt. Solche Fahrzeuge werden meist als Teilespender ausgeschlachtet.
Wenn man viel Muße hat, kann man natürlich auch den gesamten Rahmen gegen einen neuen oder gebrauchten Rahmen tauschen.

Der Heckausleger (rear subframe) ist verschraubt und kann repariert (da Stahl und kein Alu) oder getauscht werden.

An den Alu-Rahmen sind zahlreiche Teile angeklebt (Windschutzscheibenrahmen, vordere Crashbox, Seitenschweller). Diese dürfen entfernt und neue Teile angeklebt werden. Im Service Manual sind Reparaturmethoden vorgegeben und ausführlich beschrieben.

Kleinere Beschädigungen an den Clamshells (vordere und hintere GFK-Hüllen) oder Türen können durchaus fachgerecht instand gesetzt werden, wenn man weiß, wie es korrekt durchgeführt wird. Die GFK-Teile gibt es auch als Ersatzteile (neu oder von ausgeschlachteten Elisen). Die GFK-Teile sollten beim Lackieren nicht erhitzt werden. Sie erfordern außerdem bei der Vorbereitung zur Lackierung mehr Aufwand, was sich meist im Preis für eine Lackierung niederschlägt.


Unterhaltskosten

Benzinverbrauch

Für die meisten Elise-Fahrer steht der Fahrspaß im Vordergrund. Welcher minimale Verbrauch bei sparsamer Fahrweise erreicht werden könnte, ist nicht bekannt. Ein üblicher Wert in der Praxis bei nicht allzu sportlicher Fahrweise sind durchschnittlich rund 8 Liter auf 100 km für die Standard Elise bis 10 Liter auf 100 km für die Kompressormodelle. Bei getunten Motoren oder auf der Rennstrecke kann der Verbrauch bis auf über 20 Liter auf 100 km anwachsen.

Versicherung

Versicherung ist ein kleines Problem bei der Elise. Da sie keine Typnummer hat, kann man keine Online-Preisvergleiche nutzen. Die Einstufungen der unterschiedlichen Versicherer schwanken extrem. Einige behandeln die Elise wie einen Mazda MX-5, andere wie einen Ferrari. Einige Versicherer machen gar kein Angebot. Man muss also möglichst viele Versicherer für ein individuelles Angebot anfragen. In allen Foren finden sich hierzu Themen. Mit etwas Mühe sollte es möglich sein, die Elise zu einem Preis eines günstigen Sportwagens versichert zu bekommen.

Verschleißteile

Die Versorgung mit Verschleißteilen ist in Anbetracht des Baujahrs unproblematisch. Bei Reifen, Bremsen, Federn/Stoßdämpfern gibt es eine große Auswahl und die Serviceteile für den Toyotamotor sind relativ günstig zu bekommen.

Ersatzteile

Die Verfügbarkeit von Ersatzteile ist meist gut und die Preise auf dem üblichen Niveau von Originalhersteller-Ersatzteilen. Zunehmend mehr Teile werden auch von Drittanbietern gebaut, allerdings mit unterschiedlicher Qualität. Einige Teile der Elise wurden auch von anderen Fahrzeugen übernommen und sind gut über den Neu- und Gebrauchtteilemarkt dieser Fahrzeuge verfügbar. Außerdem gibt es Händler, die sich auf das Ausschlachten und den Handel mit Gebrauchtteilen der Elise spezialisiert haben.

Werkstattkosten

Durch die puristische Ausstattung ist wenig verbaut, das kaputt gehen kann. Neben der planmäßigen Wartung sind es meist Motorprobleme, Probleme mit der Elektrik, Verschleiß an Fahrwerksteilen oder Unfallschäden (selbstverschuldet oder die Elise wird gern übersehen, vor allem die Front beim Parken), weswegen man eine Werkstatt aufsuchen muss. Über die Foren bekommt man Tipps zu Werkstätten in der Nähe. Der Service kostet zwischen ca. 450 € für den Service A und ca. 750 € für den Service C.