Kaufberatung Exige S1

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Dies ist die Kaufberatung für den Exige S1 bis Baujahr 2002. Für die späteren Modelle und die Elise gibt es eine eigene Seite.

Bild eines Lotus Exige S1
Lotus Exige S1

Der Artikel 'die Elise-Familie' gibt einen Überblick zu den verschiedenen Lotus Fahrzeugen der Elise-Familie. Der Exige S1 entstand aus der Elise Motorsport. Die Elise Motorsport war eine speziell für einen Markencup gebaute Kleinserie von reinen Rennfahrzeugen. Der Exige ist eine straßenzugelassene Weiterentwicklung.

Geschichte

1998 begann die zur Lotus Group gehörende Firma Lotus Sport, die Tuning, Spezialumbauten und Motorsportvorbereitung von Lotus-Fahrzeugen macht, mit der Entwicklung einer Motorsport-Version der Elise - extremer als die Elise Torfeo, aber nicht so extrem wie die Elise GT1. Basierend auf der Elise Sport 190 wurde primär die Karosserie verändert, um die Aerodynamik zu verbessern und vor allem an der Hinterachse mehr Abtrieb zu erzeugen, mit festem Dach, das wie bei einem Coupé in die Motorhaube übergeht um den Widerstand zu reduzieren und für breitere (Slick-)Reifen.

Der Prototyp der Elise Motorsport wurde im März 1999 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt und der erste Demonstrationslauf war auf dem Goodwood Festival of Speed in Juni 1999.

Von der Elise Motorsport wurden als erstes Los 36 Stück gebaut, die 2000 und 2001 im Vorprogramm der British Touring Car Meisterschaft als eigene Serie (benannt nach dem Sponsor als "Autobytel Lotus Championship") gefahren wurden.

Der Exige entstand aus dem kuriosen Umstand, dass Lotus keine Neuvorstellung für den Genfer Autosalon 2000 hatte. Also entschied man sich kurzerhand die Elise Motorsport doch als Straßenauto zu bauen und nannte das Fahrzeug Exige (von französich exiger = verlangen). Die Entwicklung erfolgte in weniger als zwei Monaten, da man auf Elise Sport 190 und Elise Motorsport zurückgriff und nur wenige Dinge neu entwickeln musste (hauptsächlich Frontspoiler und Heckflügel).

Die Produktion musste Ende 2001 nach 604 Stück eingestellt werden, da schärfere Emissionsauflagen in Kraft traten, die der Rover VHPD Motor nicht einhalten konnte.

Charakter

Der Exige hat noch mehr Motorsport-Gene als die Elise und ist durch das straffere Fahrwerk, die breiteren Reifen und die Aerodynamik mit mehr Abtrieb ein echtes Rennauto für die Straße. Der Preis dafür ist, dass der Exige noch weniger alltagstauglich ist als die Elise.

Vorteile des Exige S1 gegenüber der Elise S1:
+ Fahreigenschaften/Handling
+ Fahrleistungen
+ Das Design (ist natürlich Geschmackssache - nur ein Vorteil, wenn es einem gefällt)
+ dichtes Dach
+ Umbau zum Trackfahrzeug mit Originalteilen ohne Wertminderung möglich

Nachteile des Exige S1 gegenüber der Elise S1:
- Blick nach hinten stark eingeschränkt (eigentlich nur über die Außenspiegel)
- VHPD Motor mit hohem Verbrauch und mangelhafter Laufkultur (kann aber nachgebessert werden)
- Zugang zum Kofferraum eingeschränkt

Fahrleistungen

Der Exige S1 mit 180 PS schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,7 Sekunden und ist in 13,7 Sekunden auf 160 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist 220 km/h.

Varianten

Vom Exige gibt es (abgesehen von der Motorsport Elise) nur eine Variante und keine Sondermodelle.

Unterschied zur Elise S1

  • neue Front mit breiteren Kotflügeln. An den Kotflügeln und dem Frontspoiler sind zusätzliche Lufteinlässe angedeutet, die jedoch nicht offen sind. Darauf wurden Gitter geschraubt.
  • festes Dach mit Lufthutze (zur besseren Kühlung des Motorraums)
  • neues Heck (Kamm-Heck) mit Heckflügel und Coupé-Motorhaube
  • Getriebe mit kurzem Übersetzungsverhältnis
  • LLS (Lotus Sport Suspension) Gewinde-Fahrwerk. Gemäss Aussage von Paul Bing (Lotus) wurden nicht immer die gleichen Fahrwerke verbaut: Manchmal Koni, manchmal Bilstein.
  • Ölkühler in der Front
  • andere Reifen- und Felgengrößen

Unterschied Elise Motorsport zur Exige S1

  • Fahrerposition mittig ohne Beifahrersitz
  • Bremsanlage mit vorne Vier-Kolben- und hinten Zwei-Kolben-Bremszangen
  • UCR Getriebe mit ultrakurzem Übersetzungsverhältnis
  • Heck-Clamshell abnehmbar
  • Motorhaube nicht transparent
  • Überrollkäfig
  • ab 2001 Getriebe mit Klauenschaltung (Dog Gearbox) und neue ECU
  • größerer und tieferer Frontspoiler und größerer und einstellbarer Heckflügel


Modell Motorleistung Leermasse1 Produktionszeitraum ↓ produzierte Stückzahl
Motorsport elise.jpg Motorsport Elise 192 PS (141 kW) 700 kg 2000 61
Exige S1.jpg Exige S1 180 PS (133 kW) mit Straßenzulassung
195 (143 kW) als "track only"
785 kg 06/2000 - 2002 604 (andere Quellen berichten von 583)

1) Leermasse laut Lotus


Der Exige verwendet den Rover K VHPD.

Link: Unterschiede der Modelle und Ausstattung

Änderungen während der Produktionszeit:

  • 8/2000 neue Abdichtung des Rückwand zum Motorraum zur Vermeidung von Wassereinbruch in den Innenraum und die ECU

Rechts-/Linkslenker

Von den 604 Stück wurden rund 400 als Linkslenker gebaut. In Deutschland sind original Linkslenker auf dem Gebrauchtmarkt teurer, weil die Nachfrage größer ist.

Einige später gebraucht aufs Festland importierte Exige wurden nachträglich von Rechts- auf Linkslenker umgebaut. Dies ist beim Exige S1 vom Chassis her vorgesehen und von einem Fachmann im Vergleich zu anderen Fahrzeugen mit relativ geringem Aufwand möglich. Der Umbau kann komplett mit original Lotus-Teilen oder teilweise auch mit Teilen von Drittanbietern erfolgen. Dementsprechend richtet sich der Preis für einen umgebauten Exige danach, wer den Umbau durchgeführt hat und welche Teile dafür verwendet wurden. Hochwertige Umbauten erreichen fast die Preise von original Linkslenkern.

Einen Umbau erkennt man in jedem Fall an der FIN, da darin mit einem Buchstaben codiert ist, ob das Fahrzeug ab Werk als Rechts- oder Linkslenker ausgeliefert wurde und das Fahrzeug auch nach einem Umbau die FIN behält.

Vereinzelt wurden auf dem Gebrauchtmarkt auch schon Umbauten angeboten, deren technische Ausführung nicht den Herstellervorgaben entsprach. Zum Beispiel wurde der Mitteltunnel und Heizlüftung nicht versetzt. Solche Fahrzeuge sollte man auf keinen Fall kaufen, da hier die Gefahr besteht, dass die Arbeiten an Bremse, Pedalhalter und Lenkung mit der selben mangelnden Sorgfalt/Fachkenntnis durchgeführt wurden.

Allgemein

Vorteile des Exige S1 gegenüber den späteren Modellen:
+ Das Design (ist natürlich Geschmackssache - nur ein Vorteil, wenn man auf das rundliche Retro-Design steht)
+ Geringes Gewicht - die späteren Modelle wurden kontinuierlich schwerer
+ Gilt heute schon als Klassiker
+ Umbau von Rechts- auf Linkslenker (s. o.) günstiger als bei den späteren Modellen
+ Service-Klappe kann ohne Werkzeug geöffnet werden
+ Weitreichende Modifikationen an Fahrwerk und Bremse möglich, da kein ABS, ESP usw.
+ Viele Fahrwerke und Einstellungen für den eigenen Einsatzzweck verfügbar

Nachteile des S1 gegenüber den späteren Modellen:
- Alle Vorteile des S2 (siehe Kaufberatung Exige S2) fehlen
- Noch relativ viele Schwachstellen
- Einige Ersatzteile werden nicht mehr produziert
- Rover VHPD mit höherem Verbrauch (als Elise S1), kürzeren Service-Intervallen und schlechter Laufkultur (kann nachgebessert werden). Wobei die 'schlechtere' Laufkultur durchaus auch seinen Reiz hat - hört sich mehr nach 'Race' an
- Kleinerer Kofferraum als bei den meisten späteren Modellen
- Kein ABS, Stabilitäts- oder Traktionskontrolle, Airbags


Gebrauchtkauf:
Der Exige ist ein echter Exot. Viele Fahrzeuge sind nicht auf dem Gebrauchtmarkt unterwegs, sodass man etwas Geduld mitbringen muss. Unter Umständen reicht es nicht, die üblichen Verkaufsportale zu studieren, sondern man muss sich über Zwischenhändler und Foren aktiv auf die Suche begeben.

Im Internet gilt es - wie bei allen Fahrzeugen - das Angebot genau zu studieren. Seit einiger Zeit werden auch Exige in den Niederlanden (z. B. Eindhoven-Airport) angeboten. In der Regel handelt es sich dabei um Importfahrzeuge aus Großbritannien (Rechtslenker). Diese Autos befinden sich selten in dem Pflegezustand wie wir ihn in Deutschland kennen (z. B. ganzjährig im Freien geparkt mit viel Korrosion) oder sind Unfallwägen.


Beim Exige gibt es gegenüber anderen Youngtimern zwei Besonderheiten:

Fahrzeuge mit sehr wenigen Kilometern (im Englischen Garage Jewelry genannt) sind außer für Sammler nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Will man diese Fahrzeuge auch fahren, wird man häufig enttäuscht sein. Das reicht von alten Reifen, über Anfälligkeiten durch fehlende Kundendienste (der Kundendienst ist jährlich fällig, auch ohne Fahrleistung), klapperndes/schwammiges Fahrwerk (die Buchsen altern auch ohne Fahrleistung und wahrscheinlich noch die ersten Stoßdämpfer verbaut). Um diese Fahrzeuge auch aus fahrerischer Sicht in einen guten technischen Zustand zu bekommen, muss zum hohen Anschaffungspreis meist nochmal viel Geld ausgegeben werden (z. B. Reifen, Fahrwerküberholung, großer Service mit Wechsel von Zahnriemen und aller Flüssigkeiten). So kann es eventuell unter dem Strich günstiger sein, ein Auto mit höherer Laufleistung, aber gutem technischen Zustand, zu kaufen.

Viele Vorbesitzer sollten beim Exige auch nicht abschrecken. Viele kaufen sich dieses Spielzeug, um dann nach relativ kurzer Zeit festzustellen, dass sie doch nicht so viel zum Fahren kommen wie gedacht oder sind, nachdem die erste Euphorie verflogen ist, doch nicht mehr bereit, die Einschränkungen dieses kompromisslosen Sportwagens in Kauf zu nehmen, und dann wird der Exige relativ bald wieder weiterverkauft.

Die dritte Besonderheit ist, dass Fahrzeuge, die auf der Rennstrecke bewegt wurden, einen Käufer nicht abschrecken dürfen. Es wird auch kaum einen Exige geben, die nie auf einer Rennstrecke war - wofür sollte man sich dieses Fahrzeug denn sonst kaufen? Der Exige ist die Straßenversion eines Rennfahrzeugs und für die Rennstrecke ausgelegt.
Nachteil von Fahrzeugen mit viel Rennstreckeneinsatz sind häufig mehr Steinschläge an der Front (die "klebrigen" Renn-Reifen des Vordermanns nehmen mehr Dreck von der Fahrbahn auf, der nach hinten weggeschleudert wird).


Es ist empfehlenswert, sich über die Foren einen erfahrenen Elise/Exige Besitzer/Schrauber zu suchen, der mit zur Besichtigung kommt. Schwerwiegende Mängel, die später zu teuren Reparaturen führen können, sind teilweise selbst für Experten nur schwer zu entdecken.

In England und Deutschland gibt es auf Lotus spezialisierte Zwischenhändler. Gegen eine Provision vermitteln diese in den meisten Fällen den gewünschten Gebrauchtwagen (Typ, Farbe, Kilometerstand, ...).
Wer einen Exige direkt in England kauft, sollte sehr vorsichtig bei Umbauten oder Motortuning sein. Einiges, was dort problemlos im Straßenverkehr gefahren wird (z. B. kein Cat, frei-programmierbares Steuergerät), kann in Deutschland nicht oder nur mit Schwierigkeiten und meist sehr hohen Kosten vom TÜV abgenommen werden.

In diesem Wiki kann man sich über die bekannten Schwachstellen des S1 informieren. Diese sollten beim Kauf besonders beachtet und die Kosten für das Beseitigen der Schwachstellen und die Ersparnis durch bereits behobene Schwachstellen eventuell beim Kaufpreis berücksichtigt werden.

Außerdem sollte man sich spätestens bei der Probefahrt über die "Dinge, die man mit einem Exige nicht tun sollte", im Klaren sein.


Originalzustand
Meist wirken sich Umbauten am Exige negativ aus den Verkaufspreis aus. Auf dem Gebrauchtmarkt erzielen Fahrzeuge im Originalzustand meist die besseren Preise. Eine Rückrüstung auf den Originalzustand ist meist teuer. Bei weitreichenden Umbauten wie zum Beispiel der Einbau eines anderen Motors (Ford, Honda, Audi) sollte man sorgfältig prüfen, ob diese fachmännisch durchgeführt wurden und in Deutschland legal sind. Keine negative Auswirkung auf den Preis hat natürlich die Beseitigung der bekannten Schwachstellen und der Tausch von Verschleißteilen. Bei Gebrauchtfahrzeugen - insbesondere aus dem Ausland - sind häufig folgende Teile (mit zum Großteil in Deutschland nicht erlaubten Teilen) ersetzt:


Sonderausstattung
Im Gegensatz zu vielen aktuellen Pkw war die Sonderausstattungsliste des Exige schon immer überschaubar. Die Liste Unterschiede der Modelle zeigt, welche Ausstattungen Serie und optional erhältlich waren.
Die wichtigste Sonderausstattung, die nur mit großen Aufwand nachrüstbar ist, ist die Klimaanlage. In der Szene ist sehr umstritten, ob man diese im Exige braucht. Befürworter führen gerne das Argument an, dass sie was wirksamste Mittel gegen beschlagene Scheiben ist und es im Exige durch das feste Dach sehr heiß werden kann. Gegner stört das Mehrgewicht und dass eine Klimaanlage nicht zum puristischen Exige passt.


Welche Upgrades braucht man?
Für den Exige gibt es zahlreiche Händler, die jede Menge zum Nachrüsten anbieten. Für Neubesitzer ein verlockendes Angebot, das neue Schätzchen gleich ordentlich aufzupeppen. Erstaunlicherweise gibt es in allen Foren Diskussionsthemen mit „Welche Upgrades bereut ihr“ und meist sind es genau die Teile, die Neubesitzer sich als erstes einbauen wollen, die später nerven und wieder ausgebaut werden und das Geld sinnlos ausgegeben wurde. Es gibt ein paar Schwachstellen, die man beheben soll, darüber hinaus ist weniger langfristig manchmal mehr. Die die Liste der am häufigsten bereuten Upgrades:

  • laute Sportabgasanlagen
  • Fahrwerksteile für die Rennstrecke im Straßenverkehr
  • 4-/6-Punktgurte (behindern z. B. beim Kontrollieren, ob die Straße, in die man einfahren will, frei ist oder sorgen dafür, dass man ein Parkticket nicht mehr in die Schranke einstecken kann)
  • offener Luftfilter
  • Rennbremsen (quietschen unerträglich und erzeugen unglaublich viel Bremsstaub)

In der Regel gilt, Rennsportteile sollte man nur einbauen, wenn man mit dem Fahrzeug auch überwiegend oder ausschließlich auf der Rennstrecke unterwegs ist.

Beim Gebrauchtwagenkauf sollte man darauf achten, welche Teile durch Upgrades ausgetauscht wurden und immer fragen, ob die Originalteile noch vorhanden und im Kaufpreis dabei sind. Eine Rückrüstung auf den Originalzustand kann manchmal erstaunlich teuer werden.


Checkliste beim Gebrauchtwagenkauf:
Die üblichen Checks beim Gebrauchtwagenkauf, plus:

  • Wann wurde der letzte C-Service (Zahnriemenwechsel) gemacht (Fälligkeit siehe Serviceplan)
  • Lack (Risse oder Blasen)
  • Dellen im Bodenblech oder Rahmen des Chassis
  • Querlenker gerade, kein Spiel in den Buchsen
  • Stabilisator spielfrei
  • Kein Spiel an den hinteren Spurstangen
  • Dämpfer trocken, Federn nicht verrostet
  • Kein Lenkspiel, sauberer Geradeauslauf, keine Vibrationen am Lenkrad spürbar
  • Keine Geräusche beim Schalten, Kuppeln (Ausrücklager), Rückwärtsgang testen
  • keine Öllecks (vor dem Hinterrad mit einer Taschenlampe innen auf das Bodenblech schauen)
  • Lüfter (macht er Geräusche? Schaltet er (an bei 102 °C, aus bei 96 °C)?)
  • Benzinpumpe muss nach Einschalten der Zündung für ca. 3 Sekunden surren und nach Starten des Motors leise laufen
  • Kühlmittelbehälter sauber? Kein Kühlmittel im Bereich hinter dem Kühlergrill oder im Bereich der Vorderräder
  • Öl ohne Schlamm und kein Benzingeruch im Öl
  • Abgasanlage dicht
  • Türscharniere ohne Spiel
  • Zustand Bremsscheiben und Beläge
  • Bei Autos in England kann mit dem letzten MOT-Bericht (englische Version des TÜV) alle bisherigen MOT-Ergebnisse in einer Datenbank einsehen

Ein unruhiger Leerlauf trotz hoher Drehzahl ist beim VHPD im Originalzustand leider üblich.

Unfallfahrzeuge

Der Rahmen des Exige besteht aus verklebten Aluminium-Profilen. Wird der Rahmen bei einem Unfall beschädigt, gilt das Fahrzeug als Totalschaden. Zwar ist die Reparatur des Rahmens technisch theoretisch möglich, allerdings hat Lotus nie ein Reparaturverfahren entwickelt, getestet und spezifiziert.
Wenn also der Rahmen verbogen, verzogen oder die Fahrwerksaufnahmen ausgerissen sind, ist der Rahmen (für den Straßenverkehr) irreparabel beschädigt. Solche Fahrzeuge werden meist als Teilespender ausgeschlachtet.
Wenn man viel Muße hat, kann man natürlich auch den gesamten Rahmen gegen einen neuen oder gebrauchten Rahmen tauschen.<

Der Heckausleger (rear subframe) ist verschraubt und kann repariert (da Stahl und kein Alu) oder getauscht werden.

An den Alu-Rahmen sind zahlreiche Teile angeklebt (Windschutzscheibenrahmen, vordere Crashbox, Seitenschweller). Diese dürfen entfernt und neue Teile angeklebt werden. Im Service Manual sind Reparaturmethoden vorgegeben und ausführlich beschrieben.

Kleinere Beschädigungen an den Clamshells (vordere und hintere GFK-Hüllen) oder Türen können durchaus fachgerecht instand gesetzt werden, wenn man weiß, wie es korrekt durchgeführt wird. Die GFK-Teile gibt es auch als Ersatzteile (neu oder von ausgeschlachteten Elisen). Die GFK-Teile sollten beim Lackieren nicht erhitzt werden. Sie erfordern außerdem bei der Vorbereitung zur Lackierung mehr Aufwand, was sich meist im Preis für eine Lackierung niederschlägt.


Unterhaltskosten

Benzinverbrauch

Für die meisten Exige-Fahrer steht der Fahrspaß im Vordergrund. Welcher minimale Verbrauch bei sparsamer Fahrweise erreicht werden könnte, ist nicht bekannt. Ein üblicher Wert in der Praxis sind rund 13 Liter auf 100 km. Bei getunten Motoren oder auf der Rennstrecke kann der Verbrauch auf über 20 Liter auf 100 km anwachsen.

Versicherung

Versicherung ist ein kleines Problem beim Exige. Da er keine Typnummer hat, kann man keine Online-Preisvergleiche nutzen. Die Einstufungen der unterschiedlichen Versicherer schwanken extrem. Einige behandeln den Exige wie einen Mazda MX-5, andere wie einen Ferrari. Einige Versicherer machen gar kein Angebot. Man muss also möglichst viele Versicherer für ein individuelles Angebot anfragen. In allen Foren finden sich hierzu Themen. Mit etwas Mühe sollte es möglich sein, die Exige zu einem Preis normaler Sportwagen versichert zu bekommen.

Verschleißteile

Die Versorgung mit Verschleißteilen ist in Anbetracht des Baujahrs unproblematisch. Bei Reifen, Bremsen, Federn/Stoßdämpfern gibt es eine große Auswahl und die Serviceteile für den Rovermotor sind relativ günstig zu bekommen. Ausnahme sind Ersatzteile, die VHPD-spezifisch sind.
Ein Satz Bremsen (4x Scheiben + 4x Beläge) kosten rund 1000 €.
Ein Satz Reifen kostet 600 Euro bis zu 1200 Euro pro Satz und hält ca. 5000 km.

Ersatzteile

Ersatzteile werden fast alle noch von Lotus produziert. Die Verfügbarkeit ist meist gut und die Preise auf dem üblichen Niveau von Originalhersteller-Ersatzteilen. Zunehmend mehr Teile werden auch von Drittanbietern gebaut, allerdings mit unterschiedlicher Qualität. Zahlreiche Teile des Exige wurden auch von anderen Fahrzeugen übernommen und sind gut über den Neu- und Gebrauchtteilemarkt dieser Fahrzeuge verfügbar. Außerdem gibt es Händler, die sich auf das Ausschlachten und den Handel mit Gebrauchtteilen des Exige spezialisiert haben.

Werkstattkosten

Durch die puristische Ausstattung des Exige ist wenig verbaut, das kaputt gehen kann. Neben der planmäßigen Wartung sind es meist Motorprobleme (z. B. HGF), Probleme mit der Elektrik, Verschleiß an Fahrwerksteilen oder Unfallschäden (selbstverschuldet oder der Exige wird gern übersehen, vor allem beim Parken), weswegen man eine Werkstatt aufsuchen muss. Über die Foren bekommt man Tipps zu Werkstätten in der Nähe. Der Service kostet zwischen ca. 450 € für den Service A und ca. 750 € für den Service C.