Korrosion

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bekannte Problemstellen

Oberflächenkorrosion im Fußraum (footwell corrosion)

In den frühen Elise waren über dem Fußboden im Innenraum vorne zwei PVC-Matten eingeklebt. Zwischen Aluminium und PVC hat sich Staufeuchtigkeit gesammelt und ein korrosives Klima gebildet. Dadurch ist die Oberfläche des Aluminiums korrodiert bis hinzu Lochfraß und kompletten Löchern im Fußboden.
typisches Beispiel von Oberflächenkorrosion im Fußraum

Lotus schrieb zur Oberflächenkorrosion im Fußraum das Service Bulletin 2004/14. Darin sind detailliert zwei Reparaturverfahren beschreiben.
Verfahren A:
Zur Vorbeugung von Korrosion und bei leichter Korrosion.

  • Entfernen der PVC-Matten
  • Reinigen des Bodens
  • Einkleben von Fußmattenhaltern
  • Korrosionsschutz mit ACF-50 (macht den Boden rutschig – daher die Fußmattenhalter)
  • Einbau atmungsaktiver Fußmatten


Verfahren B:
Bei fortgeschrittener Korrosion.

  • Reinigen des Bodens
  • Einkleben von Sekundärbodenblechen
  • Einkleben von Fußmattenhaltern
  • Korrosionsschutz mit ACF-50 (macht den Boden rutschig – daher die Fußmattenhalter)
  • Einbau atmungsaktiver Fußmatten


Trotz atmungsaktiver Fußmatten sollte regelmäßig kontrolliert werden, dass der Boden trocken ist und gegebenenfalls der Boden und die Teppiche getrocknet werden.

Kühler

Der Motorkühler und Heizungswärmetauscher der Elise besteht aus Aluminium mit Kunststoffseiten, bzw. Oberteilen, die mit Stahlbändern befestigt sind. Mit der Zeit korrodieren die Stahlbänder, so dass die Kühler und Wärmetauscher undicht werden können.
Den Motorkühler kann man nachträglich mit Aluseitenteilen versehen lassen oder auf einen neuen Alukühler wechseln. Neue Kühler gibt es in den Originalabmessungen oder mit größerer Tiefe und daher besserer Kühlwirkung.
Den Heizungswärmetauscher kann man gegen einen neue, wie er in englischen Taxis eingesetzt wird, tauschen. Dieser ist etwas größer und macht daher wärmer, ist aber auch etwas schwerer.

Schrauben

Lotus verwendet ab Werk verzinkte oder brünierte Stahlschrauben in Aluminiumgewinden. Als bei älteren Elisen diese Schrauben, vor allem am Unterboden, zu korrodieren begannen, haben viele Besitzer die verzinkten oder brünierten Stahlschrauben gegen Edelstahlschrauben getauscht. Da der Materialkontakt von Edelstahl und Aluminium hohes Korrosionspotenzial hat, korrodierten folglich nicht mehr die Schrauben, sondern die Aluminiumgewinde. Wenn also von normalen Schrauben auf Edelstahlschrauben gewechselt wird, müssen zusätzliche Korrosionsschutzmaßnahmen ergriffen werden.
Unproblematisch wäre die Verwendung von Aluschrauben für geringe Festigkeitsanforderungen und Titanschrauben bei hohen Festigkeitsanforderungen. Allerdings sind Alu- und Titanschrauben deutlich teurer.


seltene Problemstellen

Bei größeren Wartungsarbeiten oder beim Gebrauchtwagenkauf empfiehlt es sich, ein Auge auf die folgenden Stellen zu werfen, wo es vereinzelt schon zu massiver Korrosion gekommen ist. Die betrifft vor allem schlecht gepflegte Elisen, die längere Zeit im Freien standen oder häufig im Winter benutzt wurden.

Pedalboxhalter

Durch Regenwasser oder verschüttete Bremsflüssigkeit kann es langfristig zu Korrosion unter den Klebestellen der Haltewinkel (an denen die Pedalbox festgeschraubt ist) und den Chassisblech kommen. Wenn dies nicht bemerkt wird, kann sich im Extremfall sogar die gesamte Pedalbox lösen!!! Wenn es an der Klebenaht zu Rissen kommt oder sich um die Klebenaht weißes Pulver (Aluoxid/Korund quasi "Alurost") auftritt, sollte die Pedalboxhalter komplett entfernt, das Alu blank geschliffen werden, die Halter gegebenenfalls gegen Neue getauscht und nach den Vorgaben im Service Manual neu verklebt werden. unter der Verklebung hat sich Korrosion gebildet, die die Klebenaht inklusive Primer abgelöst hat

Federbeinbeschlag

Die Stahlbeschläge, an denen die vorderen Federbeine befestigt sind, sind mit einem Aluprofil des Chassis verschraubt. Ab Werk hat Lotus bei der Montage Duralac als Korrosionsschutz verwendet. Durch Alter oder unsachgemäße Montage neuer Beschläge ohne Duralac kann es an der Kontaktfläche zu massiver Korrosion des Aluprofils kommen. Bei größeren Wartungsarbeiten lohnt es deshalb, die Beschläge zu entfernen und das Aluprofil auf Korrosion zu prüfen und die Beschläge mit reichlich Korrosionsschutz wieder zu montieren.
Korrosion des Aluprofils under dem Federbeinbeschlag

Radträger

An den Alu-Radträgern (Uprights) gibt es zahlreiche Alu-/Stahlverbindungen (Radlager, Sicherungsringe, Schrauben, Shims, Stahlbeschläge). Es sollte regelmäßig geprüft werden, ob es zu Korrosion kommt. Bei Reparaturen sind die Anweisungen zur Korrosionsvermeidung des Service Manuals zu befolgen.

Querlenkeraufnahmen

Auf der Seite von Lakeside Engineering sind Fotos von einem krassen Fall von Korrosion zwischen den Alu-Rahmenprofilen und den aufgeklebten Stahlverstärkungen der Querlenkeraufnahmen. Um Korrosion an dieser Stelle zu vermeiden, sollte darauf geachtet werden, bei Montage der Querlenker die Klebenähte nicht zu beschädigen und mit Korrosionsschutz Rost an den Stahlverstärkungen zu verhindern.

Tank

Aus Kostengründen wurde die Elise leider mit einem Stahltank gebaut. Dieser kann innen und außen rosten.

Durch die Schwallbleche im Tank ist das Entrosten und Versigeln des Tanks sehr aufwändig und daher teuer. Deshalb sollte man überlegen, gleich auf einen Alutank umzusteigen, wie er z.B. von Pro Alloy gefertigt wird. Neben Behebung der Korrosionsprobleme sind Alutanks leichter, trotz ca. 10 Liter mehr Tankinhalt.

Sonstige Stahlteile (Querlenker, Radnaben, Antriebswellen)

An der Elise wurden, insbesondere am Fahrwerk, Stahlteile verwendet, die wie bei jedem Auto mit zunehmenden Alter zur Korrosion neigen. Reparatur- und Restaurationsmethoden sind hier dieselben wie bei anderen Oldtimern auch (Verzinken, Korrosionsschutzfarbe, ...). Pulverbeschichtung der Querlenker ist in der Szene umstritten, da dies unter Umständen zu versteckter Korrosion unterhalb der Oberfläche führen kann.