VHPD

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Der VHPD (Very High Performance Derivative) ist eine leistungsgesteigerte Version des Rover K Motors. Er wurde ab Werk in den Fahrzeugen Elise Sport 190, Exige S1, 340R und Motorsport Elise verbaut. Der VHPD ist für den Rennstreckeneinsatz und Leistung durch hohe Drehzahl ausgelegt. Er hat gegenüber den anderen Rover K verkürzte Wartungsintervalle und ist berüchtigt für schlechtes Anspringen/unruhigen Leerlauf (trotz hoher Leerlaufdrehzahl).

Das Konzept des VHPD wurde ursprünglich von Rover entwickelt und von Janspeed für den MGF Cup weitergeführt. Ausgehend vom MGF Cup Motor wurden die produzierten VHPD von Janspeed, Minister und PTP (ohne Beteiligung von Rover) entwickelt und unter anderem für Lotus gebaut.

Vom VHPD gabe es mehrere Varianten, die sich hauptsächlich in Ansaugung, Steuergerät und Abgasanlage unterscheiden.

Der VHPD hat einige Konstruktions-/Produktionsmängel, die zu einem schlechtem Laufverhalten, vielen Defekten und schließlich einem schlechten Ruf führten. So wurde gespottet, das VHPD für "Very high probability of destruction" (sehr hohe Wahrscheinlichkeit der Zerstörung) steht und Richard Meaden schrieb in der Zeitschrift Evo: "coughing and farting at low revs, hollering in pain at high revs, with nothing in between" (Husten und Furzen bei niedrigen Drehzahlen, brüllend vor Schmerz bei hohen Drehzahlen mit nichts dazwischen).

  • Die nitrierte Kurbelwelle (nicht von Rover hergestellt) ist großteils schlechter gewuchtet, als die normale Rover-Serienkurbelwelle und das Dämpfungsverhalten der Riemenscheibe wurde nicht an das leichte Schwungrad angepasst. In Verbindung mit der erhöhten Drehzahl hat dies zu zahlreichen Defekten wegen gebrochenen Kurbelwellen geführt
  • Als Zentrierung des Zylinderkopfs gegenüber dem Block wurden ausschließlich Plastikdübel verwendet. Der Kopf kann sich unter mechanischer oder thermischer Belastung verschieben, was die Zylinderkopfdichtung beschädigt.
  • Die Steuerzeiten der Nockewellen (Timing) passen nicht. Der Einlass öffnet rund 1° zu früh und der Auslass rund 1° zu spät.
  • Es wurden zwei Doppel-Drosselklappen des KV6 aus dem Rover 800 verwendet, die sich schlecht synchronisieren lassen und bei denen die Klappen zu weit vom Einlass entfernt sind
  • Das Mapping des Lotus Steuergeräts ist zu fett, was zu einem unnötig hohen Kraftstoffverbrauch, schlechten Emissionswerten und verschenkter Leistung führt.

Viele Besitzer habe deshalb die Ansaugung gegen echte Einzeldrosselklappen und ein frei programmierbares Steuergerät getauscht und die Steuerzeiten geändert, womit sich das Laufverhalten deutlich verbessern und der Benzinverbrauch senken lässt. Ein solcher Umbau wird z. B. von DVA Power oder Wilcox angeboten.


Technische Daten und Merkmale der Lotus VHPD-Version

Version ohne Kat (Sport 190, Trackversion als Nachrüstmtor und Nachrüstsatz für den 340R):
Maximale Leistung: 190 PS bei 7500 U/min
Maximales Drehmoment: 189 Nm bei 5600 U/min
Maximales Drehzahl: 8000 U/min

Version mit Kat des Exige und 340R:
Maximale Leistung: 178 PS bei 7800 U/min
Maximales Drehmoment: 172 Nm bei 6750 U/min
Maximales Drehzahl: 7800 U/min

  • spezieller Zylinderkopf (Gußnummer LDF 10290) mit den Ein-/Auslasskanälen und Ventilgrößen des VVC ohne Vorbereitung für die VVC Mechanik
  • scharfe Nockenwellen (Piper 872)
  • feste Tassenstößel, steifere Ventilfedern und stabilere Ventilkappen
  • nitrierte Kurbelwelle
  • Schmiedekolben, Schmiedepleuel und andere Laufbüchsen
  • leichtes Schwungrad
  • Einzeldosselklappen-Anansaugung (zwei Doppeldrosselklappen (Butterfly) basierend auf der Ansaugung des Rover KV6)
  • 4-2-1 Fächerkrümmer
  • Einzelzündspulen